Arbeiterstrandbad geht an die Stadt

Das Arbeiterstrandbad an der Alten Donau geht wie erwartet an die Stadt Wien, das hat die zuständige Eigentümergesellschaft am Donnerstag beschlossen. Die rund 200 Pächter müssen trotz Protesten bis Ende Oktober ihre Kabinen räumen.

Mit der Entscheidung kann die Stadt Wien die Kabinengebäude abreißen und das Areal in eine öffentliche Liegewiese umwandeln. Viele Pächter hatten bis zuletzt gehofft, ihre Kabinen behalten zu können. „Ich bin seit 50 Jahren hier. Meine Kinder sind hier aufgewachsen, es war immer ruhig, für die Kinder, für die älteren Personen“, meinte eine Pächterin am Mittwoch in „Wien heute“.

TV-Hinweis:

„Wien heute“, 8.10., 19.00 Uhr, ORF2 und danach online in der ORF TVThek

Eine Bürgerinitiaitve hat sich gegen die Schließung formiert, Sprecherin Renate Steinmann will darauf hinweisen, „dass hier ein Kulturgut der Arbeiterbewegung, eines der ältesten Bäder Wiens und das zweitälteste Bad an der Alten Donau wegkommt“. 3000 Unterschriften wurden gesammelt, aber letztlich entschied der Grundeigentümer - eine Gesellschaft, an der neben Bund und Land Niederösterreich die Stadt Wien beteiligt ist.

Frau räumt Sessel aus Kabane weg

ORF

Die Kabanen müssen bis Ende Oktober geräumt werden

Ganzjährig zugängliche Liegewiese geplant

Gerald Loew von der zuständigen MA45 hatte die Entscheidung für Liegewiese gegenüber „Wien heute“ begründet: „Die baufällig gewordenen Baulichkeiten müssen entfernt werden und es soll im Endeffekt für die Wienerinnen und Wiener ganzjährig nutzbar werden. Es werden halt nicht mehr diese Leute allein sein, sondern auch die Wiener, die im Umkreis wohnen und dieses Paradies hier nutzen können.“

Im September wurde den Kabinenbesitzern angeboten, dass sie im nahe gelegenen Sportbadareal des ASV unterkommen könnten. Dort können Interessierte um 40 Euro pro Jahr Mitglied werden - mehr dazu in Arbeiterstrandbad: Gratis-Zugang ab Frühjahr? (wien.ORF.at; 17.9.2014).