Kuss-Eklat: Kein Besucherschwund im Prückel

Nach dem Rauswurf eines lesbischen Paares, das sich küsste, aus dem Cafe Prückel im Jänner und den folgenden Protesten kommen laut Betreiberin Christl Sedlar nicht weniger Besucher in das Cafe. Allerdings käme es öfter zu Beschimpfungen.

„Nein, wir haben nicht weniger Besucher. Es läuft alles wieder normal“, sagt Prückel-Chefin Sedlar gegenüber wien.ORF.at. „Sehr viele kommen ins Cafe, bringen mir Blumen und gratulieren mir.“ Jedoch beglückwünschen sie nicht alle Cafebesucher, wie Sedlar sagt: „Andere beschimpfen mich. Erst vor kurzem habe ich eine E-Mail erhalten, in der ich als Nazi-Schwein beschimpft wurde.“

Sehr zu Herzen nehme sie sich diese Beleidigungen allerdings nicht. „Ich bin schon über 54 Jahre in der Branche.“ Trotz öffentlicher Entschuldigung, verspüre sie keinerlei Schuldgefühle. „Ich habe mich entschuldigt, obwohl ich keine Schuldgefühle hatte“, sagte die Prückel-Betreiberin.

Café Prückel an der Wiener Ringstraße

Herbert Neubauer / APA / picturedesk.com

Blumen und Beschimpfungen gehören zum Alltag der Prückel-Chefin

Ausgelöst hatte die Empörung ein Vorfall Mitte Jänner. Sedlar hatte ein lesbisches Paar, das sich zur Begrüßung geküsst hatte, aus dem Lokal verwiesen. Laut der Prückel-Betreiberin „war es mehr als ein Begrüßungskuss" gewesen - mehr in Kuss: Lesbisches Paar aus Prückel verwiesen. Rund 2.000 Personen haben als Reaktion darauf ein paar Tage später an einer Protestkundgebung vor dem Cafe teilgenommen - mehr dazu in „Kussdemo“: Rund 2.000 Teilnehmer.

Nach dem Kuss-Eklat wurde der Seiteneingang des Cafes mit „Smash Homophobia“ besprüht - mehr dazu in Prückel wurde beschmiert. Die Schmierereien wurden mittlerweile entfernt. Von der Polizei heißt es dazu, dass die Täter noch nicht ausgeforscht werden konnten.

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