Wiens Igel sollen gezählt werden

Forscher der Universität für Bodenkultur (BOKU) Wien bitten die Wienerinnen und Wiener um Mithilfe: Es geht um eine Art „Volkszählung“ für Igel, die als Grundlage für zukünftige Erhebungen des Igelvorkommens dienen soll.

„Die Igel sind los! Punks in unseren Gärten“ nennt sich das Projekt, das das Wissenschaftsministerium im Rahmen des Programms „Young Science“ fördert. Angesprochen sind Gartenbesitzer. Mit ihrer Hilfe sollen die Faktoren für eine igelfreundliche Gartengestaltung erhoben werden. Als Kulturfolger sei der Igel ein häufiger Besucher von Gärten und Parks und könne im Siedlungsgebiet mitunter sogar höhere Dichten als in der offenen Kulturlandschaft erreichen.

Igel

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Igel in Wien sollen gezählt werden

Britische Wissenschaftler entwickelten „Igeltunnel“

Damit sich die „Bürgerwissenschafter“ nicht die ganze Nacht auf die Lauer legen müssen, um die nachtaktiven Tiere zu registrieren, empfehlen die Wissenschafter einen von britischen Kollegen entwickelten „Igeltunnel“. Dieser wird abends mit Köder, Farbe und Papier bestückt. Am nächsten Tag kann anhand der Spuren am Papier festgestellt werden, ob ein Igel oder andere Tiere wie Mäuse oder Marder durch den Duft des Köders angelockt wurden.

Mit ein wenig Übung könnten auch Laien Igelspuren leicht erkennen, betonten die Forscher. „Igeltunnel“ könnten entweder selbst gebaut oder bei einer der regionalen Anlaufstellen ausgeborgt werden. Auf der Projekthomepage könnten auch persönliche Begegnungen mit Igeln im Garten gemeldet werden.

Wie sieht ein igelfreundlicher Garten aus?

Die Teilnehmer werden auch gebeten, einige Angaben zu ihrem Garten zu machen, um den Einfluss der Ausstattung und Bewirtschaftung auf das Igelvorkommen zu untersuchen. Aus den Ergebnissen sollen Empfehlungen und „best practice“-Beispiele für eine igelfreundliche Gartengestaltung ausgearbeitet werden.

Plattfrom Stadtwildtiere seit Mai online

Ein anderes Projekt hilft ebenfalls dabei, die Zahl von Wildtieren in Wien zu erheben. Die Veterinärmedizinische Universität Wien hat im Mai die Internetplattform www.stadtwildtiere.at online gestellt. Wienerinnen und Wiener können darauf ihre Sichtungen von Wildtieren registrieren - mehr dazu in Mehrere tausend Füchse in Wien.

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