„Equal Pay Day“: Unternehmen gefordert

Am Dienstag ist „Equal Pay day“ - Frauen arbeiten statistisch gesehen ab nun gratis, weil Männer bereits durchschnittlich so viel verdient haben wie Frauen im ganzen Jahr. Experten fordern ein Umdenken bei Unternehmen.

Männer verdienen in Wien im Jahr laut Angaben aus dem Büro der für Frauenfragen zuständigen Stadträtin Sandra Frauenberger (SPÖ) durchschnittlich 51.224 Euro, Frauen jedoch nur 41.973. Der Unterschied macht also 9.251 Euro oder 18,1 Prozent aus. Die Lohnschere hat sich in Wien von 23,9 Prozent 2009 auf 18,1 Prozent verringert.

Nicht nur das Gehalt ist bei Frauen niedriger, sondern auch die Pensionen, wie Marion Gebhart von der Stadt Wien gegenüber „Radio Wien“ erklärte: „Niedrige Einkommen plus Berufsunterbrechung plus Teilzeitarbeit über einen längeren Zeitraum bedeutet dementsprechend niedrige Pensionen.“

Umdenken in Unternehmen erforderlich

Laut Gebhart muss in Bezug auf die Gehälter gesellschaftlich noch viel geändert werden, speziell in Unternehmen: „Dort ist ein Umdenken erforderlich, dass Arbeit die Arbeit einer Frau und eines Mannes gleich viel wert ist.“ Auch Mädchen sollten laut Gebhart von den Eltern darin unterstützt werden, Berufe mit höherem Einkommen und besseren Aufstiegschancen zu wählen.

Österreichweit wurde der „Equal Pay Day“ am 11. Oktober begangen. Der Unterschied liegt österreichweit bei 22,4 Prozent (Einkommen der Männer 47.985 Euro, Frauen 37.219 Euro). Einer Tabelle der Arbeiterkammer Oberösterreich ist der „Equal Pay Day“ in den Städten oft weiter hinten als im jeweiligen Bundesland. So ist der Tag in Tirol am 1. Oktober, in Innsbruck fällt er allerdings auf den 20. Oktober. Wien liegt mit dem 27. Oktober in der Bundesländerwertung auf Platz eins.

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