Drogen-Hotspots: Lage verbessert
Seit dem Inkrafttreten der Novelle des Suchtmittelgesetzes am 1. Juni hat die Wiener Polizei am Praterstern, am Gürtel bei den U-Bahnstationen Thailastraße und Josefstädter Straße sowie am Handelskai ihre Kontrollen massiv verstärkt. Laut Polizeisprecher Roman Hahslinger sind bis zu 200 Beamte im Einsatz - einschließlich Wega und Hundestaffel.
TV-Hinweis:
„Wien heute“, 6.6.2016, 19.00 Uhr, ORF 2 und danach online unter tvthek.ORF.at.
Im Gegensatz zu der Zeit vor der Novelle können die Dealer nun in U-Haft genommen werden. Von den 58 Personen, die seit 1. Juni wegen Drogenhandels festgenommen worden sind, wurden laut Hahslinger auch 48 in die Justizanstalt Josefstadt eingeliefert.
APA/Hans Klaus Techt
Warnung vor neuer Welle
„Es ist spürbar ruhiger geworden“, sagte Michael Holzgruber, Leiter des Einsatzreferates des Kommissariat Josefstadt. Ob das Problem auch langfristig gelöst ist, bleibt aber abzuwarten. „Die Szene ist abgetaucht, es kann aber wieder eine neue Welle kommen“, unterstrich Holzgruber. Derzeit beobachtet die Polizei vor allem, ob sich neue Hotspots bilden oder die Dealer in andere Örtlichkeiten wie Lokale ausweichen. „Wenn das passiert, dann verdrängen wir sie“, sagte Holzgruber.
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„Radio Wien“-Reporter Lukas Lattinger beim Lokalaugenschein
APA/Hans Klaus Techt
Neue Strategien gegen Drogenkriminalität
Auch am Praterstern scheint die Situation im Griff zu sein. Für Karlheinz Zeiler, Stadtkommandant der Leopoldstadt, ist neben der Polizeipräsenz vor allem die drohende U-Haft für die Besserung verantwortlich. „Die U-Haft schreckt ab. Früher wurden wir teilweise nicht ernst genommen“, sagte Zeiler. Aber auch er wollte eine Rückkehr des Problems nach dem Ende der Schwerpunktaktion am 15. Juni nicht ausschließen.
Drogengesetz: 150 Festnahmen
Seit dem 1.Juni ist die Verschärfung des Drogengesetzes in Kraft. Die Polizei nahm seither über 150 Personen fest.
Die Polizei will nach der Schwerpunktaktion die Ergebnisse analysieren und dann neue Strategien im Kampf gegen die Drogenkriminalität entwickeln. Neben einer weiteren Welle an Drogendealern befürchtet die Exekutive auch neue Hotspots: Zuletzt wurde Zeiler zufolge etwa auf der Wiener Donauinsel ein vermehrtes Aufkommen von Dealern beobachtet.
Links:
- Strengeres Gesetz: Dealer wenig beeindruckt (wien.ORF.at; 1.6.2016)
- Pürstl: Mehr Polizei bei Hot-Spots (wien.ORF.at; 21.5.2016)
- Private Security für U-Bahnen (wien.ORF.at; 5.4.2016)