Cousin wollte Streit schlichten: Ermordet
In der Wohnung in der Hannovergasse ist es offenbar in der Nacht zu Familienstreitigkeiten gekommen, sagte Polizeisprecher Roman Hahslinger gegenüber Radio Wien. Der mutmaßliche Täter war mit seiner Freundin in Streit geraten. Sein Cousin wollte den Konflikt schlichten. Um 23.20 Uhr hörten Nachbarn Schreie aus der Wohnung. „Es hat sich dann der 20-jährige Mann aus der Küche ein Küchenmesser geholt und auf seinen Verwandten eingestochen“, so Hahslinger.
APA/Herbert Pfarrhofer
Tatwaffe sichergestellt
Das Opfer wurde dabei tödlich verletzt. Der Täter ist zunächst geflüchtet, konnte aber in der Nähe des Tatortes festgenommen werden. Die Tatwaffe konnte im Stiegenhaus sichergestellt werden. Die Wohnung gehört einer 25-jährigen Frau aus Ungarn, die in Wien als Hausfrau lebt und Mutter eines dreijährigen Kleinkinds ist. Die beiden Cousins waren laut Polizei aus Bratislava bei ihr auf Besuch, mit dem Täter dürfte es eine Beziehung gegeben haben. Der junge Mann ist Hahslinger zufolge aber nicht der Vater.
Mehrere Personen alarmierten die Polizei, darunter die Wohnungsinhaberin selbst. Sie gab an, dass sie mit ihrem Freund in Streit geraten sei und er ihr eine Ohrfeige gegeben habe. Sein Cousin wollte weitere Gewalthandlungen verhindern und geriet zwischen die Fronten. Ihr Freund holte ein Messer aus der Küche und rammte es seinem Cousin in den Rumpf, der an Ort und Stelle starb.
Keine Hinweise auf Alkohol
Die Aufarbeitung des Falles wird einige Zeit in Anspruch nehmen. Neben den drei unmittelbar Beteiligten waren zumindest vier weitere slowakische Staatsbürger in der Wohnung. Hahslinger zufolge handelte es sich bei ihnen allesamt um Familienmitglieder der beiden Cousins. Sie alle sollten als Zeugen des Vorfalles einvernommen werden. Einer hatte noch gehört, wie das Opfer rief: „Er hat mich gestochen!“ Dann habe man nur mehr Blut auf dem Boden gesehen.
Polizeilich dürfte bisher keiner der Beteiligten aufgefallen sein. Opfer und Täter waren in Österreich nicht gemeldet und gingen hier keiner Beschäftigung nach. Der Täter wurde jedenfalls dabei gesehen, wie er aus der Wohnung mit einem Messer in der Hand flüchtete. Er wurde wenig später festgenommen. Laut Hahslinger gab es keine Hinweise darauf, dass bei der Auseinandersetzung Alkohol im Spiel war.