Wienfluss als „heimlicher Friedhof“
Sendungshinweis:
„Wien heute“, 1.11.2016
„Ganz genau kann man es nicht mehr zurückverfolgen, aber ich nehme an, dass die Steine von aufgelassenen Friedhöfen und Gräbern sind. Das war einfach damals ein ‚billiges‘ Baumaterial, das man dann einfach zur Wienfluss-Befestigung genommen hat“, so Thomas Harbich gegenüber „Wien heute“. Der 29-Jährige studiert Geschichte und Geografie und betreibt den Blog „WienFakten“.
Grabsteine als Baumaterial
Vor rund 50 Jahren und auch davor war es üblich, alte Grabsteine als Baumaterial zu verwenden. „Damals war Wien grad mitten in der größten Aufbauphase. Da hat man gesagt, da heraußen ist es nicht so wichtig, da nehmen wir einfach die nicht mehr benötigten Grabsteine her. Das ist ganz praktisch“, so Harbich.
ORF
Inschriften irrtümlich sichtbar
Eigentlich hätten die Grabsteine so verbaut werden sollen, dass die Inschriften nach unten zeigen. Doch das ist nicht überall geschehen, wie ein Rundgang mit „Wien heute“ zeigt. Harbich: „Das ist einer der interessantesten Grabsteine am Wienfluss. Hier kann man sowohl den Namen als auch das Sterbedatum und den Beruf lesen.“ Auch beim Liesingbach wurden alte Grabsteine verbaut. Die sichtbaren Inschriften wurden jedoch nach einem „Standard“-Bericht von der Stadt Wien geschliffen.