Waffenverbot gegen „Identitären“-Chef
Nach der laut Polizei ruhig verlaufenen Demonstration gegen den von der FPÖ ausgerichteten Akademikerball in der Wiener Hofburg kam es am Abend in der U-Bahn-Station Schottentor zu einem Zwischenfall - mehr dazu in Akademikerball-Demo verlief ruhig.
Identitärer Sellner hat im Jonas-Reindl "zwei Schüsse abgegeben, Schreckpistole, Selbstverteidigung", sagt er, "sei angegriffen worden" 1/2 pic.twitter.com/MmhUkRnj3k
— Bernt Koschuh (@BerntKoschuh) 3. Februar 2017
Schüsse „aus Selbstschutz“
Ein ORF-Reporter beobachtete gegen 22.20 Uhr zwei Maskierte, die die Treppen der Straßenbahn-Station hinaufgelaufen seien. Dann hätten sie etwas die Treppe hinuntergeworfen. Dabei habe es sich um eine Schreckschuss- bzw. Pfefferspraypistole gehandelt. Auch der freie Journalist Timo Küntzle beobachtete den Vorfall. "Es war halt kurz ein Anflug von Panik, jetzt nicht ganz schlimm, aber die Leute sind halt weggegangen, weil da ein Schuss gefallen ist, so Küntzle.
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Augenzeuge Timo Küntzle im ORF-Interview
Wie sich herausstellte, soll der Chef der rechtsextremen „Identitären Bewegung“ Martin Sellner zwei Schüsse abgegeben haben. Gegenüber der alarmierten Polizei habe der 28-Jährige dann erklärt, dass dies seine Pistole sei und er die Schüsse aus Selbstschutz abgegeben habe, als er von „Linken“ attackiert worden sei.
Dann sei ihm die Waffe entrissen worden, so der Rechtsextreme. Der Mann wurde nicht verletzt. Gegen ihn wurde jedoch ein vorläufiges Waffenverbot ausgesprochen, die Ermittlungen wegen des Verdachtes gegenseitiger Körperverletzung wurden eingeleitet.

ORF
Rangelei am Ring zwischen Ballbesucher und Demonstrant
35 Verwaltungsanzeigen
Zu einem weiteren Zwischenfall ist es gegen 21.20 Uhr am Ring gekommen. Ein Ballbesucher und ein Demonstrant gingen aufeinander los. Passanten und Polizei schritten ein.
Sendungshinweis:
Wien heute, 4.2.2017
Insgesamt wurden von der Polizei bei ihrem Einsatz rund um den Akademikerball 97 Personendaten ermittelt und 35 Verwaltungsanzeigen gelegt. Nach einem tätlichen Angriff auf einen Polizisten im Bereich Stephansplatz wurde der Angreifer strafrechtlich zur Anzeige gebracht. Festnahmen gab es keine.