Grüne über neuen Schönbrunn-Chef verwundert
Im Detail wollen die Grünen wissen, wie die Bestellung Panholzers abgelaufen ist. Verwiesen wird dabei auf die gemäß Ausschreibung erforderlichen Kenntnisse - etwa Berufserfahrung mit „relevanter“ Budgetverantwortung, umfassende kulturtouristische Kenntnisse, oder Erfahrung mit „denkmalpflegerischen und bautechnischen Erfordernissen bei der Betreibung kulturhistorischer Anlagen“.
APA/Lois Lammerhuber
Der Kandidat ist laut den Grünen Geschäftsführer eines Gastro-Unternehmens und war zuvor Immobilienmakler in den USA. Seinen Hochschulabschluss habe er in Geografie erlangt, heißt es zudem in der Anfrage - laut der sich für den Posten auch „qualifizierte Kulturmanager“ beworben haben, die nicht zum Zug gekommen seien. Die Grünen möchten nun wissen, warum die Entscheidung für Panholzer gefallen sei bzw. in welcher Hinsicht er die Kriterien besser erfüllt habe als andere.
Ministerium: „Drei gleichwertige Bewerber“
Ein Sprecher des Wirtschaftsministeriums versicherte in einer auf APA-Anfrage übermittelten Stellungnahme: „Die zuständige Hearing-Kommission hat einen Vorschlag mit drei geeigneten gleichwertigen Kandidaten vorgelegt. Aus diesem Dreier-Vorschlag wurde Klaus Panholzer ausgewählt.“ Aus einem Lebenslauf Panholzers geht weiters hervor, dass er Sport-Management mit Schwerpunkt Wirtschaft studiert hat. Panholzer war laut eigenen Angaben zudem für Unternehmen wie Magna oder Do & Co tätig.
Die Neubesetzung erfolgte, weil der derzeitige Schönbrunn-Hausherr Franz Sattlecker Ende August in Pension geht. Er steht seit 1992 - lange Zeit gemeinsam mit Co-Geschäftsführer Wolfgang Kippes - an der Spitze der Schönbrunn-Gesellschaft - mehr dazu in Schönbrunns Schlossherr geht in Pension.
Herr über Österreichs Touristenattraktion Nummer 1
Der 46-jährige Panholzer soll laut Wirtschaftsministerium mit September die Geschäftsführung der SKB für fünf Jahre übernehmen. In seinem zukünftigen Job wird sich Panholzer neben dem Schloss auch um die Kaiserappartements, die Silberkammer, das Sisi Museum und das Hofmobiliendepot kümmern. Darüber hinaus betreibt die SKB auch Schloss Hof und Schloss Niederweiden in Niederösterreich.
APA/Herbert Neubauer
Zuletzt hat das Schloß Schönbrunn seine Position als Touristen-Attraktion Nummer Eins in Österreich gestärkt. Mit 3,72 Millionen Eintritten in das Schloss und die Angebote im Areal konnten die Besucherzahlen im Jahr 2016 erneut gesteigert werden. Der Gesamtumsatz der SKB lag im Vorjahr gemäß vorläufigen Berechnungen bei 54 Millionen Euro.