Lichtblitze und Konturen statt totaler Blindheit
Vor zwei Jahren war Hildegard Monschein noch etwas zaghaft unterwegs, heute ist das schon ganz anders. Damals hat sie als erste Österreicherin ein bionisches Auge implantiert bekommen. Für sie gab es seitdem große Veränderungen, erzählt sie: „Es ist insofern anders geworden, wenn ich alleine in der Stadt gehe und mich voll auf meine Brille konzentriere und etwas abscanne, dann tu ich mir wesentlich leichter.“
ORF
Chip im Auge
Es war ihr aber von Anfang an klar, dass es ein anderes Sehen sein wird, erklärt sie. Durch die Netzhauterkrankung Retinitis Pigmentosa war Monschein über 25 Jahre blind. Ihr wurde ein Chip ins Auge eingepflanzt, der letzte intakte Nervenzellen reizt. Der Chip erhält per Funk Bilder von einer Kamera, die auf einer Spezialbrile angebracht ist „Das ist kein normales Sehen, das sind Lichtblitze oder Schatten oder Umrisse. Aber das ist kein Farbsehen, das ist einfach hell, dunkel und Schatten.“
Die damalige Leiterin des OP-Teams ist jedenfalls sehr zufrieden: „Ich glaube, es hat sich sehr ausgezahlt, ich bin sehr beeindruckt. Es hat sich so entwickelt, wie wir sie darauf vorbereitet haben. Dass sie eben sehr viel trainieren muss.“
ORF
Umrisse erkennbar
Hildegard Monschein wusste, dass sie ein langwieriges Training vor sich hatte. Sie hatte allerdings ein Ziel: Sie wollte sich auf der Straße alleine bewegen können und ihren Partner anschauen. Etwas, das sie jetzt zumindest teilweise kann: „Ich kann ihn nicht richtig sehen, ich kann nur seine Umrisse erkennen, wenn ich ihn abscanne. Ich kann nicht sagen, welche Gesichtsfarbe er hat - ich kann nur sagen, dass er zugenommen hat.“
Bionisches Auge: Zwei Jahre nach Operation
Endlich wieder sehen können, auch wenn es nur Umrisse oder Schatten sind, das kann eine Frau nach 25 Jahren Blindheit.
Link:
- Bionisches Auge lässt Blinde wieder sehen (science.ORF.at)