Sigrid Pilz bleibt Patientenanwältin

Sigrid Pilz ist als Wiener Patienten- und Pflegeanwältin bestätigt worden, ab 1. Juli wird sie für weitere fünf Jahre im Amt sein. Sieben Personen hatten sich beworben. Pilz geht in ihre zweite Funktionsperiode.

Wie die Magistratsdirektion am Dienstagvormittag mitteilte war Pilz eine von sieben Bewerberinnen bzw. Bewerbern, die sich bis zur Bewerbungsfrist Anfang April gemeldet hatten. Mit fünf Kandidatinnen und Kandidaten wurden dann weitere Gespräche geführt, zwei Finalisten stellten sich dann einem Hearing. Die zweite Funktionsperiode von Sigrid Pilz als Patientenanwältin beginnt am 1. Juli, Pilz ist seit 2012 im Amt - mehr dazu in Sigrid Pilz neue Patientenanwältin (wien.ORF.at; 12.6.2012).

Sigrid Pilz

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Sigrid Pilz bleibt Patientenanwältin

Rücktrittsforderung der NEOS

Pilz war in den vergangenen Monaten nicht unumstritten. So hatten die NEOS im Jänner ihren Rücktritt gefordert, „weil sie sich als Patientenanwältin einer redlichen Diskussion entzogen hat und nicht unabhängig agiert“ - mehr dazu in Massive Kritik an Patientenanwältin.

Für Kritik hatte die Unterversorgung in der Strahlentherapie gesorgt. Zudem hatte es immer wieder Kritik an Gangbetten in Gemeindespitälern gegeben, Pilz hatte hier eine bessere Schnittstelle zwischen niedergelassenem und stationärem Bereich gefordert - mehr dazu in Kritik an Gangbetten in Spitälern.

TV-Hinweis:

Sigrid Pilz ist am Dienstag Studiogast in „Wien heute“, 19.00 Uhr, ORF2

In ihrer ersten Funktionsperiode war Pilz auch mit mehreren Protestaktionen der Ärztekammer konfrontiert. Anlass waren unter anderem Neuregelungen der Dienstzeiten in den Spitälern des Krankenanstaltenverbunds. Zudem kritisierte Pilz etwa die Wiedereinführung der Chefarztpflicht bei Bewilligungen für MRT und CT - mehr dazu in Patientenanwältin kritisiert Chefarztpflicht und Ärztestreik: Pilz will Ende der Panikmache.

Gudenus sieht „Skandal“

Vizebürgermeister Johann Gudenus (FPÖ) hat die Wiederbestellung von Sigrid Pilz in einer Aussendung als „Skandal" bezeichnet. Pilz habe bisher nichts für die Patienten getan, so Gudenus: „Warum ausgerechnet sie wieder bestellt wurde, ist nicht nachvollziehbar. Freunderlwirtschaft statt einer vernünftigen Reform lautet wohl das Stichwort.“

Die NEOS kritisierten, dass es bei der Bestellung kein öffentliches Hearing gegeben hatte. Stefan Gara, Gesundheitssprecher der NEOS, warf Pilz per Aussendung vor, „nicht sehr aktiv beim Aufzeigen von Schwächen im Gesundheitssystem“ gewesen zu sein. Sie sei für Patienten und Ärzte keine Verbündete gewesen.

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