Wien fördert weiterhin Ausbildungen

Die Stadt Wien und die Sozialpartner wollen den sogenannten Qualifikationsplan verlängern. Dadurch soll die Aus- und Weiterbildung von Geringqualifizierten bis 2030 finanziell unterstützt werden.

„Wir wollen nicht, dass Jugendliche ohne Ausbildung im Park herumkugeln“, sagte Finanzstadträtin Renate Brauner (SPÖ). Deshalb beschlossen die Stadt Wien und die Sozialpartner die Verlängerung des 2013 entwickelten Qualifikationsplans.

Kernpunkte sind etwa die finanzielle Unterstützung für Menschen, die ihren Lehrabschluss nachholen wollen, oder die im Erwachsenenalter eine Zusatzausbildung abseits der Pflichtschule absolvieren möchten. Ein weiterer Schwerpunkt des Pakets ist die Finanzierung überbetrieblicher Lehrstellen durch das AMS Wien. Hier kommen Personen unter, die sonst keine Lehrstelle hätten.

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Geldspritze von Bund erforderlich

Wie viel Geld für alle Maßnahmen bis 2030 in die Hand genommen wird, lässt sich laut Brauner aufgrund der „Komplexität und Verzahnungen“ nicht genau beziffern. Allein für die überbetriebliche Lehre in Wien wurden im laufenden Ausbildungsjahr 2017/2018 rund 70 Millionen Euro aufgewendet, wobei nur 6,8 Millionen Euro über den Wiener Arbeitnehmerförderungsfonds aus dem Stadtbudget kamen.

Aus diesem Grund pocht Wiens Finanzstadträtin auch darauf, dass man wie bisher die Unterstützung des Bundes brauche. „Diese Maßnahmen müssen finanziell abgesichert werden“, appellierte sie an die schwarz-blaue Regierung. Denn dass die Stadt etwaige Ausfälle kompensiert, das könne es nicht geben: „Es ist sicher nicht möglich, dass die einen sparen und die anderen zahlen.“

Fachkräftemangel stoppen

Neben ÖGB-Chef Erich Foglar warnte auch Arbeiterkammer-Präsident Rudolf Kaske, dass die angedrohten Kürzungen beim AMS etwa die Streichung hunderter überbetrieblicher Lehrstellenplätze bedeuten würde. „Das hätte nicht nur für einzelne Menschen negative Folgen, sondern würde zudem den Fachkräftemangel verschärfen“, so die Sozialpartner.

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