Überwachung: 12.500 Kameras bei Wiener Linien

Die Wiener Linien bauen die Videoüberwachung in den Stationen und „Öffis“ weiter aus. Bis Jahresende soll es mehr als 14.000 Kameras geben. Allerdings sinkt die Zahl der Polizeizugriffe auf das Videomaterial.

Vor mehr als zwölf Jahren sind die ersten Kameras bei den Wiener Linien montiert worden. Heute gibt es rund 12.500. Allein in den U-Bahn-Stationen und -zügen sind es 6.100. Und der Ausbau geht weiter. „Heuer werden 800 neue Kameras in den U-Bahn-Stationen und durch die Umrüstung in den Straßenbahnen dazukommen“, sagte Wiener-Linien-Sprecher Daniel Amann gegenüber Radio Wien. Die Verkehrsbetriebe investieren dafür 900.000 Euro.

3.600 Kameras in Straßenbahnen

Die Busse verfügen derzeit über 2.800 Kameras, in den Straßenbahnen sind es rund 3.600.

Zusätzlich kommen in diesem Jahr noch einmal 800 Kameras dazu, die in den neu ausgelieferten Bussen bereits installiert sind. Bis Jahresende wollen die Wiener Linien dann insgesamt rund 14.100 Kameras in Betrieb haben. Und bis dahin sollen alle 109 U-Bahn-Stationen mit Kameras ausgerüstet sein, die dauerhaft aufzeichnen. Denn derzeit haben zwei Stationen noch alte Kameras, die nur Livebilder senden.

Videoüberwachung bei den Wiener Linien

ORF.at/Christian Öser

In diesem Jahr kommen rund 200 neue Kameras in den Stationen dazu

3.500 Anfragen der Polizei im Vorjahr

Die Polizei hat die Möglichkeit, auf die Daten der Wiener Linien zuzugreifen, um Täter auszuforschen. Obwohl die Zahl der Kameras steigt, greift die Polizei seltener auf das Videomaterial zu. Im Jahr 2014 war das 4.400-mal der Fall. Im Vorjahr gab es laut Wiener Linien nur noch rund 3.500 Anfragen der Polizei.

Die Polizei sieht dafür mehrere Gründe. „Die Zahl der Anzeigen ist in Wien rückläufig, und es gibt Schwankungen in den Jahren. Außerdem wissen die Leute bereits, dass es die Kameras gibt. Sie haben also präventive Wirkung“, sagte Polizeisprecher Patrick Maierhofer.

Überwachungskameras in U-Bahnzug

Wiener Linien/Christoph H. Breneis

Künftig sollen alle Fahrzeuge der Wiener Linien „über Kameras verfügen“

Die Wiener Linien wollen jedenfalls am Ausbau der Videoüberwachung festhalten. „Für uns ist wichtig, dass künftig alle Fahrzeuge über Kameras verfügen. Die Videoüberwachung hat zwei Vorteile, einerseits die präventive Wirkung und andererseits die Hilfe bei der Aufklärung von Straftaten“, begründete Amann den weiteren Ausbau.

Beginn der Überwachung 2005

Mit der Videoüberwachung in den öffentlichen Verkehrsmitteln wurde in Wien am 6. August 2005 begonnen. Zunächst wurden in einem Probebetrieb zwei Garnituren der Linie U3 sowie zwei Straßenbahnbeiwagen der Linien 6 und 18 mit Kameras ausgestattet. Die Wiener Linien kündigten damals eine Speicherung der Daten für 48 Stunden an. An der Frist hat sich bis heute nichts geändert.

Die Kamerabilder werden zu Rekordern in den Fahrzeugen oder Stationen übertragen und dort auf Wechseldatenträgern gespeichert, heißt es von den Wiener Linien. Erfolgt keine Auswertung der Daten, werden die jeweils ältesten Bilder gelöscht und mit neuen Daten überschrieben.

Die Videodaten können nur an einem bestimmten Computer eingesehen, entschlüsselt und technisch ausgewertet werden. Dieser Computer befindet sich in einem eigenen Raum und ist nicht an das EDV-Netzwerk der Wiener Linien angeschlossen.

Hubert Kickinger, wien.ORF.at

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