Tierschützer weiter gegen „berittene Polizei“

Die Tierschutzorganisation Vier Pfoten hat ihre Kritik an den Plänen von Innenminister Herbert Kickl (FPÖ) wiederholt, der eine berittene Polizei einsetzen will. Diese sei „absolut nicht mehr zeitgemäß“, heißt es.

Schon das Training der Pferde, das sie auf Polizeieinsätze vorbereiten soll, sei „aus Tierschutzsicht problematisch“. Die Tiere würden dabei „mit Situationen konfrontiert, die ihrem natürlichen Fluchtinstinkt widersprechen“. Pferde würden sich selbst niemals freiwillig in gefährliche Situationen bringen, die mit Polizeieinsätzen zwangsläufig verbunden sind, gaben die Tierschützer zu bedenken.

Tierschützer sehen „Lieblingsprojekt des Ministers“

Polizisten auf den Pferden würden auch eine Gefahrenquelle darstellen: „Auch wenn Pferde gut ausgebildet sind, kann in Stresssituationen nicht immer ausgeschlossen werden, dass sie außer Kontrolle geraten und Menschen überrennen“, heißt es in der Aussendung der Tierschützer.

Bei Vier Pfoten hat man den Eindruck, „dass es sich hier um ein persönliches Lieblingsprojekt des Ministers handelt, der die Kritik von allen Seiten - nicht nur von Tierschützern - einfach nicht zur Kenntnis nehmen will“, wie in der Aussendung abschließend festgehalten wurde.

Start heuer in Wiener Neustadt

Der Probebetrieb soll im Juni in der Reitanlage der Theresianischen Militärakademie in Wiener Neustadt starten. Laut Innenminister Kickl wird es „keinen Einsatz bei Demonstrationen“ geben. Die Pferde - 14 sind vorgesehen - müssen erst beschafft werden. Die Anschaffungskosten für Tiere, Ausrüstung und Sättel wurden mit rund 380.000 Euro beziffert. Eine eigene Dienststelle in Wien ist für 2019 geplant - mehr dazu in Berittene Polizei: Start heuer in Wr. Neustadt.

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