Jetzt wirklich: „KH-Nord kostet 1,34 Mrd.“

Das Krankenhaus Nord steht nach viel Kritik nun in den Startlöchern für die Probephase. Bis zur offiziellen Eröffnung im September 2019 ist aber noch einiges zu tun, wie ein „Wien-Heute“ Lokalaugenschein gezeigt hat.

Schon seit Beginn des Jahres ist das Krankenhaus Nord keine Großbaustelle mehr. Aktuell läuft die technische Inbetriebnahme, bei der Strom und Heizung bereits aktiviert wurden. Auch Geräte und Möbel, von Krankenbetten bis hin zu Kugelschreibern, sind zum Teil schon da und werden ausgepackt. Nun braucht es nur mehr die Zustimmung der Behörde, damit der Probebetrieb demnächst starten kann. Am Anfang werden Untersuchungen aber noch an „falschen“ Patienten getestet.

Keine Versorgungsengpässe zu befürchten

Über den Sommer nächsten Jahres übersiedeln dann alle Stationen, die im Krankenhaus Nord ihr neues Zuhause finden. Dazu gehören zum Beispiel das Krankenhaus Floridsdorf oder die Semmelweißklinik. Deren Patienten werden in der Zeit des Umzugs anderswo behandelt. „Versorgungsengpässe wird es sicher nicht geben, weil der Versorgungsplan vorsieht, dass auf andere Spitäler ausgewichen wird,“ sagte Herwig Wetzlinger, Generaldirektor des Krankenanstaltenverbundes (KAV).

Im September 2019 soll das Spital in Vollbetrieb gehen. Das Personal, von Krankenschwestern bis hin zu Bürobediensteten, ist zum Großteil schon vorhanden. Laut Wetzlinger sind bereits 80 Prozent der Stellen besetzt. Jedoch fehle es in manchen Bereichen, wie zum Beispiel der Traumatologie, noch an Mitarbeitern. Das Problem, Personal für diese Stationen zu finden, gebe es aber auch in anderen Krankenhäusern.

KH Nord

KAV

Medizinische Geräte müssen noch ausgepackt werden.

Gegensteuern will man mit Werbemaßnahmen in Österreich, aber auch dem benachbarten Ausland. Besonders schwierig war die Personalsuche bei der Technik. Diese musste im Endeffekt ausgelagert werden. Die zusätzlichen Ausgaben dafür sollen sich aber laut Wetzlinger „im überschaubaren Bereich“ bewegen.

Skandalbau KH-Nord

Keine Bauphase und kein Bereich des Krankenhauses blieben im Vorfeld von Kritik verschont. Die Opposition störte sich unter anderem an der großen Gartenanlage, die sechs Millionen Euro verschlang. Auch ein Brunnen um 610.000 Euro, der irrtümlich genehmigt wurde und schließlich zurück gebaut werden musste, wurde heiß diskutiert - mehr dazu in KH Nord: 610.000 Euro für Brunnen versenkt.

Einen teuren Fehler machte man auch beim Bauzaun: Weil man bei mehreren Bewerbern das teuerste Angebot annahm, entstanden Mehrkosten von über 800.000 Euro - mehr dazu in Viel Kritik um teuren KH-Nord-Bauzaun. Nachdem das Budget wegen dieser Kostenexplosion immer wieder angepasst werden musste, wurde es zuletzt bei 1,34 Milliarden Euro festgelegt.

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KAV-Generaldirektor Herwig Wetzlinger

Die Gesamtkosten sollen diese 1,34 Milliarden Euro nun auch wirklich nicht weiter überschreiten, sagte Wetzlinger.

Krankenhaus Nord: Lokalaugenschein

Es ist der meistkritisierte Krankenhausbau seit dem AKH. „Wien heute“ hat nachgeschaut, wie es derzeit im KH Nord aussieht.

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