AKH kündigt Arzt wegen OP-Protokollen
In der Causa hat die Universität erst vor wenigen Tagen das Ergebnis einer eingesetzten Sonderkommission veröffentlicht. Bei der „weitaus überwiegenden Mehrzahl der untersuchten Operationen“ stehe fest, dass er nicht Operateur war, obwohl er in den OP-Protokollen als solcher eingetragen war. Die Missstände bestünden zumindest seit dem Jahr 2014. Laut Kommission wusste der Chirurg nicht nur davon, sondern ordnete die falschen Eingaben sogar an.
MedUni Wien/AKH Wien/Houdek
Will gerichtlich gegen Kündigung vorgehen
Laut „Presse“ will der Arzt, der die Vorwürfe seit jeher zurückweist, nun gerichtlich gegen die Kündigung vorgehen. Der Betroffene hatte argumentiert, dass Kollegen in einigen Fällen vergessen hätten, seinen Namen wieder aus dem elektronischen System zu löschen, wenn er - anders als ursprünglich gesplant - eine Operation doch nicht durchgeführt hatte.
Den Vorwurf, sich durch parallele OPs in einer Privatklinik bereichert zu haben, wies er ebenfalls zurück. Und er machte gegenüber der „Presse“ geltend, dass er Eingriffe durchgeführt habe, in deren Protokollen er wiederum nicht namentlich aufscheine: „Es gibt ein Operationsprotokoll, ein Pflegeprotokoll, ein Anästhesieprotokoll. Bei den mir vorliegenden Fällen widersprechen sich diese Protokolle in vielen Fällen.“
Der Medizinischen Universität Wien war der Verdacht im Juli 2018 bekanntgemacht worden, woraufhin von MedUni-Wien-Rektor Markus Müller eine Sonderkommission eingesetzt worden ist - mehr dazu in AKH-Arzt soll OP-Protokolle gefälscht haben.
Links:
- Falsche Protokolle: AKH-Chirurg suspendiert (wien.ORF.at; 2.10.2018)
- AKH Wien
- MedUni Wien