Wölfe könnten bald durch Wien streifen
Fünf Ziegen und zwei Schafe hat ein Wolf vor wenigen Tagen in St. Andrä-Wördern gerissen. „Wir haben hier ein Naherholungsgebiet, wir sind circa zehn Kilometer von Wien entfernt. Da gibt’s Radlfahrer, Biker, Läufer, Kinder - die Bevölkerung ist mal grundsätzlich verunsichert“, sagte der Bürgermeister der Gemeinde, Maximilian Titz (ÖVP).
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„Sehr scheues Tier“
Mehrere Sichtungen über Wildkameras gab es rund um Wien bereits. Beim Forstamt sieht man die Situation entspannter. „Man braucht keine Angst vorm Wolf haben. Der Wolf ist ein sehr scheues Tier. In den letzten Jahrzehnten, wenn man recherchiert, kommt man in Mitteleuropa drauf, dass es keine einzige gefährliche Situation mit Menschen oder Wölfen gegeben hat. Keine einzige“, sagt Forstdirektor Andreas Januskovecz im „Wien heute“-Interview.
Wölfe nähern sich Wien
Weil der Wolf immer öfter in die Nähe Wiens vorrückt, fordern Bürgermeister nun Maßnahmen. In Wien selbst beruhigt der Forstamtsdirektor.
Wolfssichtungen oder gar getötete Weidetiere gibt es innerhalb der Wiener Stadgrenze vorerst nicht. „Es kann durchaus sein, dass er im untersten Eck des Nationalparks Donau-Auen - wo drei Leute im Jahr hinkommen - vielleicht durchstreift, ein einzelnes Stück. Das kann schon sein, wir werden ihn aber nicht sehen.“
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Scheu vor urbanem Gebiet
Zumindest nicht in urbanen Gebieten. „Ich gehe nicht davon aus, dass ein Wolf in das Stadtgebiet hereinkommt, weil er eben scheu ist. Nicht so wie ein Fuchs, oder ein Wildschwein. Die gehen in die Stadt hinein, die suchen die Nähe zum Menschen. Wölfe tun das nicht“, so Januskovecz.
Der Wolf ist außerdem geschützt - ein Abschuss deshalb nur in besonderen Ausnahmefällen erlaubt. Zudem gebe es dem Forstdirektor zufolge andere Maßnahmen, um etwa Schafsherden zu schützen. Derzeit werden noch Vergrämungsmaßnahmen überlegt, manche niederösterreichischen Gemeinden wollen sich gegen die Wölfe wehren - mehr dazu in noe.ORF.at.