Simmeringer Parkpickerl tritt in Kraft

Seit 5. November gilt in Simmering das Parkpickerl, und zwar für eine Zone im Zentrum des Bezirks. Simmering ist damit der 18. Bezirk, der die Parkraumbewirtschaftung einführt. Bis Freitag hatten 6.000 Personen das Pickerl beantragt.

Ein Lokalaugenschein zeigte am Tag des Starts: in der neuen Parkpickerl-Zone gibt es Parkplätze soweit das Auge reicht und Bewohner, die ihren Augen noch nicht ganz trauen: „Die Straßen waren bisher immer zugestopft“, „Ich arbeite hier und habe noch nie so schnell einen Parkplatz gefunden.“ So lauteten die ersten Reaktionen der Autofahrer im „Wien heute“-Interview.

Das Parkpickerl gilt in der Zone A, damit ist das Bezirkszentrum sowie die Umgebung der U3-Stationen gemeint. Hier litten die Anrainer unter Parkplatzmangel, weil zahlreiche Bewohner von Landstraße und Favoriten zum Parken auf das bisher pickerlfreie Simmering auswichen. In einer Volksbefragung 2017 hatte sich eine Mehrheit der Bevölkerung für die Zonenlösung ausgesprochen.

Straße mit Autos und Schild

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Parken ist nur in Teilen Simmerings von 9.00 bis 19.00 Uhr gebührenpflichtig

Beobachtungszeitraum ein Jahr

In der entsprechenden Zone gilt die Gebührenpflicht grundsätzlich von 9.00 bis 19.00 Uhr an Werktagen. In Geschäftsstraßen wie Teilen der Simmeringer Hauptstraße oder des Enkplatzes muss man von 8.00 bis 18.00 Uhr bzw. an Samstagen von 8.00 bis 12.00 Uhr ein Pickerl haben oder einen Parkschein ausfüllen.

Zwei weitere Zonen wurden zumindest vorerst verworfen, wie Bezirksvorsteher Paul Stadler (FPÖ) sagte, denn das weitere Vorgehen ist noch offen: „Wir haben dann einen Beobachtungszeitraum von circa einem Jahr, und dann wird man schauen, ob man wo nachbessern muss bzw. man muss schauen, wie sich der Verkehr der Pendler in die anderen Zonen aufteilt, wie es sich dort dann abspielt.“

Parkpickerl

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Beantragung im Amt empfohlen

Die Lage beobachten wollen offenbar auch zahlreiche Simmeringerinnen und Simmeringer, denn bis Freitag wurden knapp 6.000 Pickerl ausgestellt. Das ist nur ein Fünftel der Zulassungsbesitzer im Bezirk. Der Bezirk appelliert nun an eine Beantragung im Bezirksamt: „Bei der Onlinebeantragung dauert das Prüfverfahren etwa vier bis fünf Tage, die Dokumente werden geprüft, das Pickerl wird gedruckt - wenn sie persönlich kommen, kriegen die Leute das Pickerl noch am selben Tag ausgehändigt“, sagt Bezirksamtsleiterin Monika Wurst. In den ersten Tagen soll zudem noch nicht gestraft werden.

Erster Pickerl-Bezirk vor 25 Jahren

Simmering wird damit der 18. Bezirk, in dem das Parkpickerl - zumindest teilweise - gilt. Begonnen hat es vor 25 Jahren, am 1. Juli 1993 wurde die gesamte Innere Stadt zur „blauen Zone“. Die angrenzenden Bezirke zogen mit der Zeit nach, und auch immer mehr Außenbezirke folgten. Wenn im kommenden Jahr Döbling das Parkpickerl bekommt, werden nur noch Floridsdorf, Donaustadt und Liesing nicht Pickerlzone sein.

Parkpickerl

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Vor 25 Jahren wurde die Innere Stadt der erste Pickerl-Bezirk

Und: Hietzing. Der 13. Bezirk hat im Vorjahr deutlich gegen die Parkraumbewirtschaftung gestimmt. Zwei Drittel sprachen sich bei einer Anrainerbefragung dagegen aus. Doch die Verkehrsstadträtin Maria Vassilakou (Grüne) machte in den letzten Wochen wieder aktiv Stimmung für das Pickerl. Sie will bei einem „Parkpickerl-Gipfel“ Überzeugungsarbeit leisten - mehr dazu in Vassilakou wirbt für Hietzing-Parkpickerl.

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