Deadline für Waagner-Biro-Brückenbau
Die Punte Contintental, die längste Hängebrücke Perus, die Golden Horn Drehbrücke in Istanbul und die Brigittenauer Brücke in Wien sowie die allen Wiener Autofahrern bekannte Fly-Over-Rampe: Das sind nur einige Beispiele für die Arbeit von Waagner-Biro-Brückenbau. Nun naht der Tag der Entscheidung. Bis Freitag können sich Interessenten melden, die das Unternehmen kaufen möchten. Davon hängt auch das Schicksal der 40 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ab.
Nach den Insolvenzen der Waagner-Biro Holding und der Stahlbausparte, die eine Woche vor der Insolvenz auf SBE Alpha unbenannt wurde, war Anfang November auch die Brückenbausparte zahlungsunfähig geworden. Das Fass zum Überlaufen gebracht haben Probleme bei der Lieferung von Paneelbrücken. Mehr als 70 Millionen Euro Schulden in der Bilanz waren letztlich zuviel - mehr dazu in Waagner-Biro-Brückenbau insolvent.
ASFINAG
Vom Schlossereibetrieb zum Spezialisten mit Weltruf
Insgesamt sind 170 Mitarbeiter in Österreich und rund 1.500 Mitarbeiter weltweit von den Insolvenzen im Waagner-Biro-Reich betroffen. Das 1854 gegründete Unternehmen mit den vier Sparten Stahl-Glas-Technik, Brückenbau, Bühnentechnik und Spezialmaschinenbau ist an 17 Standorten in Europa, dem Mittleren Osten und Asien aktiv.
Bühnentechnik an Sanierer Grossnigg
Rund 100 Mitarbeiter beschäftigt die Waagner-Biro-Bühnentechnik, die unter anderem am Wiener Burgtheater, dem Volkstheater oder der Elbphilharmonie in Hamburg tätig war. Hier hatte im November der Sanierer Erhard Grossnigg den Zuschlag erhalten. Er hatte bereits Ende Oktober ein Angebot gelegt und war als Bestbieter hervorgegangen.
Grossnig äußerte sich kurz danach optimistisch, was die Zukunft dieses Unternehmensteils angeht: „Wenn man die Bühnentechnik aus dem Waagner-Biro-Konglomerat herauslöst und zusätzlich finanziert, wie ich das getan habe, dann hat das Unternehmen sehr gute Zukunftschancen.“ Der Auftragsstand reiche, um die nächsten zwölf Monate zu überstehen. „Es ist durchfinanziert und wird schon schwarze Zahlen schreiben“, so Grossnig am 21. November.