Wetter: Wärmstes Jahr in der Messgeschichte

Heiß und trocken: 2018 ist das wärmste Jahr in Wien in der 252-jährigen Messgeschichte. In der Klimabilanz liegt es um knapp zwei Grad über dem vieljährigen Durchschnitt. Meteorologen bestätigen einen Trend zu immer wärmeren Klima.

Es gab laut Statistik nur zwei Monate in diesem Jahr, in denen es in der Stadt nicht zu heiß war: Im Februar und im März. Insgesamt gab es in Wien 120 Sommertage. „Damit ist das Jahr 2018 das wärmste Jahr der Messgeschichte“, sagt ORF-Meteorologe Kevin Hebenstreit. Und die Aufzeichnungen reichen 252 Jahre zurück.

Von den 20 wärmsten Jahren der Messgeschichte lagen 14 alleine in den 2000er Jahren. „Ja, da zeigt sich die Klimaerwärmung, eindeutig seit den 2000er Jahren“, sagt Hebenstreit. Der heißeste Tag im Jahr 2018 war der 9. August mit 36,3 Grad. Der Rekord des heißesten Tages in Wien wurde damit nicht gebrochen. Im Jahr 2013 hatte es in der Stadt knapp über 40 Grad.

Sommerwetter in Wien - Besucherinnen und Besucher im Freibad

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Der 9. August war 2018 in Wien der heißeste Tag

„Es gab 120 Sonnentage“

„Es muss mindestens 25 Grad haben, dann sprechen wir Meteorologen von einem Sommertag. Wenn es mehr als 30 Grad sind, sprechen wir von einem Hitzetag. Es gab eben 120 Sommertage, 40 Hitzetage, das ist ein neuer Rekord, den letzten hatten wir 2003“, sagte Hebenstreit. In der Wiener Innenstadt wurden 41 Tropennächte gezählt. Die Hitze sorgte in der Natur für Schäden, etwa in der Landwirtschaft - mehr dazu in Rekordsommer mit 41 Tropennächten.

Viel Trockenheit, viel Regen in kurzer Zeit

Auch österreichweit war 2018 das wärmste Jahr in der Messgeschichte. Außergewöhnlich war auch die Trockenheit in vielen Regionen Österreichs. „In Linz zum Beispiel zeichnet sich mit einer Niederschlagsmenge von etwa 520 Millimeter das trockenste Jahr seit Aufzeichnungsbeginn im Jahr 1852 ab. Das bedeutet hier rund 40 Prozent weniger Niederschlag als in einem durchschnittlichen Jahr“, sagte Meteorologe Alexander Orlik von der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG).

2018 brachte in einigen Regionen auch sehr viel Regen in sehr kurzer Zeit, zum Teil mit Überschwemmungen und Muren. An der ZAMG-Wetterstation in Graz-Straßgang regnete es am 16. April etwa 93,4 Millimeter. Davon kamen 78 Millimeter in nur drei Stunden zusammen. Zum Vergleich: In einem durchschnittlichen April regnet es im gesamten Monat in Graz rund 50 Millimeter.

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