20 Krätze-Patienten täglich im AKH
Sie taucht etwa alle sieben Jahre auf: die Scabies-Infektion, bekannt als Krätze. Warum das so ist, dazu gibt es keine definitiven Anhaltspunkte. Jetzt ist sie jedenfalls wieder aktiv, die Milbe, die den Betroffenen das Leben schwer macht und zu extremen Juckreiz führt. „Durch den Juckreiz kommt es dazu, dass der Patient kratzt und in weiterer Folge kann es zu Hautschäden kommen und bakterieller Besiedelung“, erklärte die Leiterin der Dermatologie-Ambulanz im Allgemeinem Krankenhaus (AKH) Wien, Alessandra Handisurya.
ORF
Fünf Minuten Hautkontakt reichen
Fünf Minuten Hautkontakt reichen für die Ansteckung. Im AKH sind im vergangenen Jahr fast 1.260 Menschen wegen eines Befalls mit der Krätzmilbe behandelt worden. Zehnmal mehr als noch 2016. Meistens wird das Getier im engsten Kreis weiter gegeben: „Auf jeden Fall ist es sehr wichtig, dass alle in der Wohngemeinschaft behandelt werden“, so Handisurya. Vom Händeschütteln oder im Wartezimmer sitzen sollte es nicht übertragen werden.
Krätze-Ausbruch in Wien
Zehnmal mehr Fälle von Krätze im Vergleich zu 2016 hat das AKH im vergangenen Jahr behandeln müssen.
Am liebsten nisten sich die Milben mit ihren Eiern in dünne Hautstellen ein, etwa zwischen den Fingern oder am Handgelenk. Verschrieben wird den Patienten dann eine Salbe, die muss am ganzen Körper aufgetragen werden, sagte Handisurya: „Dieses Mittel tötet die Larven ab und es muss ganz genau eingeschmiert werden.“ Die Anwendung wird häufig nach einer Woche wiederholt.
Möglicherweise Resistenzen
Treffen kann es jeden, bestätigen die Dermatologen. Die Patienten kommen aus allen Schichten und Bezirken zur Untersuchung. Möglicherweise hat die Milbe auch schon Resistenzen entwickelt, was ihr wiederholtes Auftreten erklären würde. Auch in der Steiermark wurde etwa schon ein verstärktes Auftreten gemessen - mehr dazu in Krätze-Infektionen steigen deutlich an (steiermark.ORF.at).