Rätseln über Wolfsichtung in Wien

Ist der Wolf nun auch Wien angekommen? Zuletzt hatte der Vizelandesjägermeister Georg Andrä von einer Wolfsichtung in Wien berichtet. Laut dem Forstdirektor der Stadt gibt es derzeit aber „keine einzige dokumentierte Sichtung“.

Der stellvertretende Landesjägermeister Georg Andrä hatte laut seiner Aussage die Begegnung mit dem Wolf vor bereits zwei Monaten auf dem Bisamberg, nahe Stammersdorf. „Ich wollte aber kein großes Aufheben darum machen und habe erst kürzlich davon erzählt“, sagte Andrä dem „Kurier“.

Wolf

dpa-Zentralbild/Patrick Pleul

Wölfe erhitzen immer wieder die Gemüter von Tierschützern und Bauern

Der Forstdirektor der MA 49, Andreas Januskovecz, meint dazu gegenüber „Wien heute“, dass es „derzeit keine einzige dokumentierte Wolfsichtung in Wien“ gibt. Als dokumentiert gilt eine Wolfsichtung aber erst dann, wenn ein Wolfsexperte vor Ort Haare oder Kot des Wildtieres sichergestellt hat und eine anschließende Auswertung bestätigt, dass die Funde tatsächlich von einem Wolf stammen.

„In allen Fällen bis jetzt waren es Hunde“

Die bisherigen Ergebnisse fielen recht eindeutig aus: „In allen Fällen bis jetzt waren es Hunde, die als Wölfe erkannt worden sind“, sagt Januskovecz. Wenn man glaubt einen Wolf gesehen zu haben, soll man das „rasch der MA 49 oder dem Landesjagdverband“, melden sagt Januskovecz. denn dann könne ein Experte zu der Stelle geschickt werden und nach Spuren suchen.

Goldschakal

ORF/IN-Film

Der Wolf wird laut Forstamt oft mit dem Goldschakal verwechselt

Auch die Verwechslung mit dem siebenmal häufiger vorkommenden Goldschakal ist keine Seltenheit. Dieser ist kleiner als ein Wolf und ähnlich scheu. „Normalerweise verschwindet der Wolf von selbst wieder. Falls er das nicht tun sollte, soll man sich sich natürlich groß machen, man soll durchaus auch schreien und bemerkbar machen, dass da ein Mensch ist“, sagt Landesjägermeister Norbert Walter.

TV-Hinweis

„Wien heute“, 17. Februar 2019, 19.00 Uhr in ORF2 und danach in TVthek.ORF.at.

„Den Hausverstand einsetzen“

Von Maßnahmen wie Blitzlichtern oder gar Pfefferspray halten sowohl Forstdirektor als auch der Landesjägermeister wenig. „Den Hausverstand einsetzen, sich den Tieren nicht nähern, wenn man sie sieht. Er darf sich nicht bedrängt fühlen“, so Januskovecz.

Aber woher kommt die Angst vor dem Wolf eigentlich? Die „Hysterie vor dem Wolf ist wahrscheinlich auch im Märchen ein bisschen begründet. Und das ist so ähnlich wie: der eine hat vor der Spinne Angst, der andere hat vor der Schlange Angst. Aber es ist ein scheues Tier und wird normalerweise keinem Menschen etwas zu Leide tun“, ist Walter überzeugt.

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