Tausende bei „Familienfest“ der ÖVP

Die ÖVP hat am 1. Mai zum Familienfest in den Schönbrunner Schlosspark geladen. Bundeskanzler Sebastian Kurz skizzierte vor tausenden Besuchern die „Eckpfeiler des Steuerpakets“. NEOS beging den 1. Mai indessen als „Tag der Bildung“.

„Für uns ist der Staatsfeiertag auch ein Familientag“, betonte Bundeskanzler Kurz bei der offiziellen Eröffnung des Familienfestes, zu dem Nachhaltigkeitsministerin Elisabeth Köstinger und Familienministerin Juliane Bogner Strauß (beide ÖVP) eingeladen hatten. Laut ÖVP kamen insgesamt „15.000 bis 20.000“ Besucherinnen und Besucher in den Schlosspark Schönbrunn, wo es mehr als 50 Kinderstationen, ein Bühnenprogramm und regionale Kulinarik gab.

Kurz nutzte das Fest auch, um auf die kürzlich präsentierte Steuerreform einzugehen. „Hauptprofiteure von der Steuerentlastung sind besonders Familien und Menschen mit kleinen und mittleren und Einkommen“, so Kurz.

Fest in Schönbrunn als Green Event ausgerichtet

„Wir wollen auch zeigen, wie man nachhaltig feiert“, verwies Köstinger auf die Organisation des Familienfestes als Green Event. Dazu gehöre die Verwendung von Mehrweggeschirr ebenso, wie Abfallvermeidung und –trennung, ein regionales Lebensmittelangebot oder die Empfehlung einer klimaschonenden An- und Abreise mit den öffentlichen Verkehrsmitteln.

Familienministerin Bogner-Strauß freute sich, dass „so viele Familien gekommen sind und den Feiertag nützen, um gemeinsam Zeit zu verbringen“. Auch sie lobte wie Kurz und Köstinger die Steuerreform. Sponsoren, die das Familienfest 2019 unterstützt haben, sind die AMA, die Österreichischen Bundesforste, die Österreichische Hagelversicherung, Raiffeisen und der Verbund.

NEOS: Erasmus für alle Europäer

Bereits zum fünften Mal haben die NEOS am Mittwoch den 1. Mai als „Tag der Bildung“ begangen. Angesichts der bevorstehenden EU-Wahl stellten sie das Auslandsstudienprogramm Erasmus in den Mittelpunkt. Bei einem Outdoor-Frühstück mit Schülern und Studenten im Wiener Museumsquartier ging es um Entbürokratisierung, Flexibilisierung und einen stärkeren Fokus auf Schüler und Lehrlinge.

Spitzenkandidatin Claudia Gamon bezeichnete Erasmus als „eines der besten Dinge, die die EU je auf den Weg gebracht hat“. Sie selber sei ein Teil der „Generation Erasmus“, für die Europa zum Lebensgefühl geworden sei. „Es ist der große Austausch, wie wir ihn uns vorstellen“, drehte sie den Kampfbegriff der Rechten ins Positive.

NEOS will „Erasmus-Botschafter“ an Schulen

Was aus NEOS-Sicht allerdings völlig unterbelichtet ist, ist die Austauschmöglichkeit auch ohne Studium. Nur 905 Schüler beziehungsweise 615 Lehrlinge aus Österreich nahmen 2017 an einem der Programme teil, während knapp 5.400 Studienaufenthalte gezählt wurden. Viele der anwesenden Schüler berichteten, dass sie gar nicht von der Möglichkeit gewusst hätten. Klassenvorstände seien - etwa wegen der Zwänge der vorwissenschaftlichen Arbeit - auch aktiv dagegen aufgetreten.

Bildungssprecher Douglas Hoyos sprach sich daher für eine Attraktivierung und einen Ausbau in diesem Bereich aus. Jeder Schüler oder Lehrling ab 16 Jahren solle unabhängig von den finanziellen Verhältnissen der Eltern die Möglichkeit für ein Auslandssemester haben. Es brauche mehr Administrationskräfte und „Erasmus-Botschafter“ an den Schulen, Stipendien im Ausmaß der Gesamtkosten (für Schüler und Lehrlinge aus bildungsfernen Schichten), für berufstätige Studierende flexiblere Angebote sowie generell eine bessere Anrechenbarkeit der unterschiedlichen Ausbildungen.

Kritik an Regierung am Rathausplatz

SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner hat ihre erste Rede beim traditionellen Aufmarsch zum Tag der Arbeit auf dem Wiener Rathausplatz für einen Frontalangriff gegen die Regierung genutzt. Dem einstigen Koalitionspartner ÖVP warf Rendi-Wagner unter anderem vor, gemeinsam mit der FPÖ den „Weg des sozialen Zusammenhalts“ verlassen zu haben. Der Wiener Bürgermeister und SPÖ-Landesparteivorsitzende Michael Ludwig sei strikt gegen eine Koalition mit „dieser FPÖ“, wie er in seiner rede betonte - mehr dazu in 1. Mai: Rücktrittsaufforderung an Strache.