TV-Moderator Peter Rapp gibt nicht auf

Das Fernsehen war und ist sein Traumberuf. In seiner Biografie „Mein Versuch niemals aufzugeben“ blickt TV-Entertainer Peter Rapp auf 47 Jahre Fernsehlaufbahn zurück, spricht über seinen Konkurs und zeigt sich von seiner privaten Seite.

„Als das Buch fertig war, habe ich eigentlich nicht gewusst, was ich da geschrieben habe. Ich habe es im Grunde erst jetzt durch eine Kulturkritik im Internet erfahren“, erzählte Moderator Peter Rapp im Gespräch mit Christian Ludwig auf Radio Wien.

Durch die Veröffentlichung seiner Biografie ist Rapp jedenfalls in aller Munde. „Es sind unwahrscheinliche Dinge passiert“, so Rapp. Nach der Ausstrahlung der Satiresendung „Willkommen Österreich“ mit Dirk Stermann und Christoph Grissemann bekam Rapp über Nacht zahlreiche Facebook-Freundschaftsanfragen und tausende Zuschriften. Ein Fan bezeichnete den 65-jährigen Moderator als „coole oide Sau“. Rapp freut sich über dieses Kompliment: „Das ist mir wichtiger als das goldene Verdienstzeichen der Republik, das ich vor 20 Jahren bekommen habe.“

Konkurs und Schulden

In seiner Biografie fasste Rapp also eine Reihe an Komponenten zusammen. Er erzählt viel Zeitgeschichte aus seiner Jugend in Wien, wie er über ein Erlebnis in der Rotenturmstraße zum Fernsehen gekommen ist, wie er von Kindesbeinen an in der Unterhaltungsbranche tätig war und Muttertagsgedichte aufgesagt hatte. Auch Tagebucheintragungen und Kommentare von seinen Weggefährten, wie Ernst Grissemann, Josef Kirschner oder Luigi Heinrich, haben Platz in der Biografie gefunden.

„Ich hatte einen Konkurs, der mit einem Ausgleich geendet hat“, so Rapp. Auch dieses Thema wird in der neuen Biografie aufgearbeitet. Es ging damals um einen Schuldenbetrag von rund 55 Millionen Schilling. „Ich habe mein Haus verloren, es wurde eine Eigentumswohnung verkauft, es wurden mein Auto und alles was ich besessen habe veräußert.“

Der Entertainer stellte im Interview auch die Vermutung auf, dass man das Leben seiner Eltern in einer gewissen Form nachlebt. „Ich bin in der Prägungsphase damit konfrontiert worden, dass man Schulden macht und kein Geld hat. Und irgendwie befürchte ich, dass das irgendwo in mir drinnen steckt.“

Rapp: „Ich hatte keine Karriere“

Im Laufe seiner Karriere hatte der Fernsehmoderator aufgerechnet rund 1,5 Milliarden Zuseherinnen und Zuseher. „Das finde ich nicht so aufregend, denn ich glaube, China hat 2,5 Milliarden Einwohner. Man könnte doch wenigstens einmal ganz China im Griff haben“, scherzt Rapp. Zahlen und Hochrechnungen wie diese sind ihm nicht wichtig. „Das ist mir Laufe der Jahre einfach passiert.“ Dauersendungen wie „Hoppala“, „Wer A sagt“, „Ferienexpress“, „Spotlight“ oder zuletzt die „Brieflos-Show“ machten den Moderator zum Publikumsliebling.

Seine berufliche Laufbahn war gezeichnet von Höhen und Tiefen. „Ich hatte im Grunde ja keine Karriere. Bei mir war das eine unaufhörliche Folge von Comebacks“, erzählt Rapp. Sein Lebensmotto ist und bleibt deshalb: „Fange niemals an, aufzugeben.“

„Radio Wien“-Interview zum Nachhören

Sängerknabe und Rockmusiker

Peter Rapp wurde 1944 in Wien geboren. Während seiner Schulzeit genoss er eine Ausbildung bei den Wiener Sängerknaben. Nach dem Gymnasium und dem Militärdienst begann er als Journalist bei Wiener Tageszeitungen und ging nebenbei mit eigener Band als Rocksänger in Österreich auf Tournee. Er absolvierte die Schauspielschule Krauss und begann 1967 als Radiosprecher bei Ö3.

1968 wechselte er zum ORF-Fernsehen. 1979 bis 1983 war Rapp auch im ZDF, ARD und bei der Europa Welle Saar als Moderator beschäftigt. 1997 und 1999 erhielt er die Goldene Romy als beliebtester Showmaster. Peter Rapp war dreimal verheiratet und ist Vater von drei Kindern.

Links:

• Homepage von Peter Rapp (www.peter-rapp.at)
• Willkommen Österreich (www.willkommen-tv.at)
• Seifert-Verlag