Das Ende ist ein Anfang
Manchen Gartenliebhaber stimmt das traurig, doch dieses Ende ist ein Anfang. Wenn Bäume und Sträucher ihre Blätter färben, dann startet der gewaltigste Recycling-Prozess des Jahres: Ein Teil der Substanzen, die den Sommer über in den Blättern aus Sonnenlicht Nährstoffe für die Pflanze erzeugt haben, werden nun abgezogen und in den Ästen und Wurzeln gespeichert. Dabei entfalten die Gewächse noch einmal ihre ganze Schönheit: Rot und Gelbtöne dominieren das herbstliche Blätterkleid.
Sendungshinweis:
„Gut gelaunt in den Tag“, 3. November 2017
Während sich die Bäume auf den Winter vorbereiten, beginnt für ein Milliarden-Heer an Mikroorganismen die Zeit der Ernte. Aus den Blättern erzeugen sie Humus–Nahrung für die Pflanzenwurzeln im kommenden Jahr. Bei diesem herbstlichen Finale gibt es auch Kuriositäten: zum Beispiel den den Lebkuchenbaum (Cercis cercidiphyllum). Zur Zeit des Laubfalls duften die Blätter intensiv nach Kuchen. Oder die vielen verschiedenen Herbstzeitlosen, bei denen alles am Kopf steht: Zuerst kommt hier die (herbstliche) Blüte und dann im Frühjahr das Wachstum der Blätter und der Samenstände.
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Aufpassen auf die Laufkäfer
Das Ende kann also mit einigen ganz interessanten Beobachtungen verbunden werden, die das Abschiednehmen leichter machen. Wer beim Aufräumen genau beobachtet, kann für das kommende Jahr viel Nützliches im Garten tun. Einerseits wird er unter Brettern und Steinen die Eier von Nacktschnecken entdecken. Rechtzeitiges Entfernen schafft hier einen lästigen Feind weg, ehe er Schaden anrichtet. Fürsorge sollte der Gärtner aber unter Bäumen und Sträuchern einem Gartenbewohner zukommen lassen, der kaum auffällt. Dem Laufkäfer: Er überwintert in der Blätterschicht und wird im kommenden Jahr die ganz kleinen Schnecken als Leckerbissen verspeisen. Übertriebene Ordnungsliebe kann also mehr schaden als nutzen.
Alle Tipps des Radio-Wien-Pflanzenexperten Karl Ploberger können Sie hier nachlesen.