Akademikerball: Zahlreiche Proteste geplant
Am von der FPÖ ausgerichteten Akademikerball treffe sich die Elite der europäischen Rechten, kritisiert die „Offensive gegen Rechts“. Das Bündnis aus 40 Organisationen erklärte: „Für uns ist die widerstandslose Duldung einer solchen Veranstaltung keine Option.“ Für den 24. Jänner wurde daher eine Demonstration angekündigt. Auch SOS Mitmensch rief für diesen Tag zum Protest auf, als „Zeichen gegen ein Europa des Rechtsextremismus“.
Bildergalerie: Proteste gegen den Akademikerball im Jänner 2013
FP-Akademiker verwendeten Zeile aus Nazi-Lied
Der „Kurier“ berichtete am Mittwoch außerdem von Aufregung aufgrund einer Aussendung der „Arbeitsgemeinschaft Freiheitlicher Akademikerverbände“. Darin werde unter geringfügiger Abänderung einer Zeile des verbotenen Horst-Wessel-Liedes, ein Kampflied der SA, gegen „linksextreme Zirkel“ polemisiert. „Die Straße frei den linken Bataillonen“ heißt es in der Aussendung, im Horst-Wessel-Lied: „Die Straße frei den braunen Bataillonen“.
Wolfgang Caspart vom Freiheitlich-Akademischen Pressedienst erklärte dazu, man habe damit aufzeigen wollen, „dass die Antifaschisten die neuen Faschisten sind“. Das Mauthausen Komitee zeigte sich darüber empört und verwies auf die „klassische Täter-Opfer-Umkehr“.
Rapper attackiert FPÖ
Die FPÖ fühlt sich unterdessen laut Medienberichten vom Rapper „lev bro“ angegriffen. Der Musiker postete auf Facebook das Video zu seinem „partisan*innenrap“, in dem es heißt: „Machen wir die City platt. Hände hoch Strache, deine Uhr tick-tack. Raus aus der Hofburg mit dem Nazipack. Mit ’ner AK-47 rein ins Gefecht, NOWKR, Offensive gegen Rechts.“
Der Rapper freut sich auf der Social-Media-Plattform indes über die Gratis-Werbung durch die FPÖ. Er schreibt, dass er sie beruhigen könne: „wir werden heuer wohl ausnahmsweise vom gebrauch von maschinenpistolen abstand nehmen.“
Bildergalerie: Proteste vor einem Hotel der Hofburg-Gesellschaft
Trotz Kritik: Strache wird Ball besuchen
Im Vorfeld des Balles verzeichneten sowohl Veranstalter als auch Gegner Pannen. Erstere mussten einen Widerruf veröffentlichen, die Gegner demonstrierten hingegen am falschen Ort - mehr dazu in Akademikerball: Pannen im Vorfeld (wien.ORF.at).
In einem offen Brief forderten KZ-Überlebende, dass der Ball nicht in der Hofburg stattfinden darf. Ballgegner protestierten außerdem vor Hotels der Hofburg-Gesellschaft - mehr dazu in Akademikerball: Appell von KZ-Überlebenden (wien.ORF.at). Heinz-Christian Strache wird den Ball dennoch besuchen. Im vergangenen Jahr war der FPÖ-Chef dem umstrittenen Ball noch urlaubsbedingt ferngeblieben. Über die Kritiker empörte sich Strache. Die Grünen fordern eine Absage des Balls - mehr dazu in Akademikerball: Strache wird hingehen (wien.ORF.at).