Mehr Arbeitslose im November
78.165 Personen sind laut AMS Wien im November ohne Job gewesen, 24.250 Personen waren in Schulungen (minus 2,5 Prozent im Vergleich zum November 2010). Bei den Männern beträgt der Anstieg der Arbeitslosen 7,1 - bei den Frauen 5,6 Prozent. Die Gesamtsumme der arbeitslos oder in Schulung gemeldeten Personen ist im Vergleich zum Vorjahr um 4,2 Prozent gestiegen.
ORF.at/Julia Hammerle
Bauwirtschaft und Hotelerie besonders betroffen
Besonders betroffen waren saisonbedingt die Bauwirtschaft (plus 9,2 Prozent) sowie die Hotellerie und Gastronomie (plus 7,7 Prozent). Auch bei den Arbeitskräfteüberlassern gab es laut AMS einen starken Anstieg (plus 9,8 Prozent). Claudia Finster, Chefin des AMS Wien, bewertet das als Signal, „dass sich auf dem Arbeitsmarkt viel weniger tut“.
- Arbeitslosigkeit steigt um 1,2 Prozent (oesterreich.ORF.at)
- Mehr Arbeitslose im Oktober (wien.ORF.at; 2.11.2011)
Das Arbeitskräfteangebot sei vor allem in den Branchen Bau und Tourismus stark angestiegen, auch weil die Öffnung des Arbeitsmarkts für EU-Bürger aus Osteuropa jetzt stärker spürbar sei. Ungelernte Arbeitskräfte sind in Bau und Tourismus derzeit kaum vermittelbar. „Mit unseren Schulungsangeboten schaffen wir derzeit mit aller Kraft, was die Unternehmen suchen: Facharbeiter mit Zusatzqualifikationen“, sagt Finster.
Konstant geblieben ist die Entwicklung bei den Langzeitarbeitslosen sowie Jugendlichen bei der Suche nach Lehrstellen. Mit einem Plus von 0,4 Prozent gab es in diesem Bereich im November 2011 nur einen leichten Anstieg.
FPÖ-Sozialsprecher Herbert Kickl sah sich in einer Reaktion in seiner Warnung „vor dem brandgefährlichen Mix aus einer falschen Krisenbewältigungsstrategie der Bundesregierung und den Folgen von arbeitsmarktpolitischen Eigenfehlern im besonderen“ bestätigt. Michael Wiesinger, Landesgeschäftsführer des ÖAAB Wien, forderte deine Überprüfung der Arbeitsfähigkeit in körperlich anstrengenden Berufen, bereits bevor Arbeitslosigkeit ein Thema sei.
SPÖ-Landtagsabgeordnete Tanja Wehsely sah in den aktuellen AMS-Daten eine „erfreuliche Wachstumsdynamik, allerdings wissen wir, dass gleichzeitig auch das Beschäftigungspotenzial ansteigt.“