Staatsoper bringt fünf Premieren

Fünf Premieren wird die Wiener Staatsoper in der Spielzeit 2012/2013 bieten. Generalmusikdirektor Franz Welser-Möst wird dabei zwei Mal am Pult stehen. Direktor Dominque Meyer bilanzierte in der vergangenen Saison höhere Einnahmen.

Neben den fünf Premieren wird es fünf Wiederaufnahmen geben, die etwas geringere Zahl an Premieren begründete Staatsopern-Direktor Dominique Meyer am Dienstag bei einer Pressekonferenz mit der einen Monat langen Japan-Tournee im Herbst. In der Spielzeit 2013/14 seien wieder sechs Premieren vorgesehen.

Steigerungen bei Einnahmen und Auslastung

Für Meyer ist die wirtschaftliche Situation im Jahr 2012 im Vergleich zu Sparzwängen in Italien und Spanien gut: „Wir müssen glücklich sein, dass wir in Wien quasi auf einer Insel leben, auf der Kultur immer noch als wichtig erachtet wird.“

Die durchschnittlichen Einnahmen pro Vorstellung sind im Vergleich zum Vorjahr von 104.861 auf 109.000 Euro gestiegen. Auch die Sitzplatzauslastung kletterte leicht von 98,51 auf 98,84 Prozent. Dementsprechend konnten auch die Gesamteinnahmen von 19,7 Millionen Euro auf 20,6 Millionen Euro gesteigert werden, so Meyer.

Staatsopern-Direktor Dominque Meyer bei einer Pressekonferenz mit Generalmusikdirektor Franz Welser-Möst

APA/Roland Schlager

Das von Dominique Meyer präsentierte Programm bringt 236 Opernvorstellungen

320 Vorstellungen in der neuen Saison

Insgesamt sind 236 Opernvorstellungen für die kommende Spielzeit geplant, fünf mehr als in der laufenden Saison. Inklusive Solistenkonzerten, Ballettaufführungen und Matineen zählt man in Summe 320 Vorstellungen.

Auch abseits der Premieren und Wiederaufnahmen werden zahlreiche der renommiertesten Künstler ihres Fachs erstmals in der Staatsoper zu hören sein. Hierzu zählen so klingende Namen wie Magdalena Kozena, Nino Machaidze, Vittorio Grigolo, James Rutherford oder Toby Spence. Auch am Dirigentenpult wird das Staatsopernorchester mit manch neuem Gesicht konfrontiert, darunter Christoph Eschenbach, Daniel Harding oder Cornelius Meister.

„Es sieht ein wenig aus, wie das Who is Who der Opernwelt“, freute sich Meyer: „Obwohl wir die niedrigsten Höchstgagen der Welt haben, kommen so viele großartige Sänger.“ Prominente Rückkehrer wie Anna Netrebko, Marlis Petersen, Erwin Schrott oder Bo Skovhus werden ebenso vertreten sein wie die Gastsolisten Agnes Baltsa, Elina Garanca, Rolando Villazon oder Placido Domingo. Domingo wird bei Gounods „Romeo et Juliette“ auch am Dirigentenpult stehen.

Welser-Möst dirigiert zwei Premieren

Den Auftakt der fünf Premieren in der Staatsoper macht am 12. November Christoph Willibald Glucks „Alceste“, erstmals in französischer Fassung. Überhaupt sei Gluck in der Staatsoper bis dato eher wenig gespielt worden, bedauerte Direktor Meyer: „Damit müssen wir anfangen.“

Generalmusikdirektor Franz Welser-Möst wird am 19. Dezember die Premieren von „Ariadne auf Naxos“ von Richard Strauss (Regie: Sven-Eric Bechtolf) sowie am 13. Juni 2013 „Tristan und Isolde“ von Richard Wagner (Regie: David McVicar) dirigieren. Dabei ist Direktor Meyer skeptisch, da die guten Sänger in Jubiläumsjahren am Markt knapp wären: „Aber ich weiß, dass alle Opernliebhaber in Wien erwarten, dass wir ein Wagner-Fest machen.“

Die weiteren Premieren in der Saison 2012/2013 sind „Alceste“ von Christoph Willibald Gluck (12. November), „La Cenerentola“ von Gioachino Rossini (26. Jänner 2013) sowie die Kinderoper „Pollicino“ von Hans Werner Henze (28. April 2013). Dabei wird erstmals eine Kinderoper auf der Hauptbühne gezeigt.

Drei Säulen für künstlerische Zukunft

Künstlerisch gesehen wolle man drei zentrale Säulen in der Zukunft stärken, kündigte Generalmusikdirektor Franz Welser-Möst an: „Wir sind das einzige Haus der Welt, das so viele Richard Strauss-Opern im Repertoire hat und auf diesem Niveau spielen kann - wir wollen das ausbauen.“

Hinzu komme verstärkt das slawische Repertoire, wo man mit Leos Janacek bereits Akzente gesetzt hat, die man nun ausbauen will. „Ein dritter Pfeiler wird zeitgenössische Oper sein. Wir werden einige Aufträge vergeben“, so Welser-Möst. Details könne er hierbei aber noch nicht nennen, denn „Komponisten schreiben langsam heutzutage.“

Vertrag von Meyer verlängert

Die Verträge von Dominique Meyer und Franz Welser-Möst sind im Jänner verlängert worden. Meyer bleibt bis 2020 Staatsopern-Direktor, Welser-Möst bis 2018 Generalmusikdirektor - mehr dazu in Meyer- und Hartmann-Verträge verlängert.

Auf der neuen Probebühne im Arsenal kann die Staatsoper jetzt auch mit Kulissen proben. Dadurch wird die Hauptbühne der Staatsoper entlastet und mehr Raum für Aufführungen und die Kinderoper geschaffen - mehr dazu in Staatsoper mit neuer Probebühne im Arsenal.

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