Taxidetektive: Fahrten verweigert

Seit Anfang des Jahres sind in Wiener Taxis Detektive unterwegs, die als Fahrgäste getarnt die Leistungen der Taxifahrer überprüfen. Dabei gab es Beanstandungen wegen technischer Mängel. Es wurden aber auch Fahrten verweigert.

450 Fahrten haben 15 Privatdetektive im Auftrag der Taxiinnung absolviert. Im April lag die Auswertung der ersten 300 Fahrten liegt vor. Etwa ein Drittel der Taxifahrer ist bei dem internen Test aufgefallen, die meisten durch kleine Fehler. Dazu zählt die Taxiinnung etwa schlecht leserliche Taxibelege. Auch nicht sichtbare Unternehmensschilder und fehlende Taxilenkerausweise sowie laute Musik aus dem Radio werden genannt. Die betroffenen Lenker sollen auf diese Mängel in persönlichen Gesprächen hingewiesen werden.

Sieben Fahrzeuge nicht mehr als Taxis

Es gab aber auch größere Beanstandungen. Die größte Verfehlung haben sich für Christian Gerzabek, Obmann der Wiener Taxiinnung, Taxifahrer in zehn der 300 Fälle geleistet: Sie hätten Fahrten abgelehnt, weil ihnen die Strecken zu kurz waren, wie er gegenüber Radio Wien erklärte. Auch von diesen betroffenen Lenkern werden persönliche Stellungnahmen eingeholt, es sind aber auch Anzeigen möglich. Damit drohte den betroffenen Taxifahrern eine Geldstrafe und möglicherweise sogar der Entzug der Lizenz.

Zu größeren Beanstandungen wird auch gezählt, wenn Taxifahrer mit den getarnten Fahrgästen Umwege gefahren sind. Sieben Fahrzeuge durften danach gar nicht mehr als Taxis fahren, wegen technischer Mängel oder zerrissener Sitze.

Generell bewertet Christian Gerzabek die bisherigen Ergebnisse des Detektiveinsatzes aber positiv: „Es ist bei weitem besser ausgefallen, als wir selbst geglaubt haben.“ Die Detektive sind vor allem bei Stellplätzen im Bereich von Bahnhöfen und Krankenhäusern eingestiegen. Die Taxiinnung hatte Standorte ausgewählt, an denen vermutet wurde, dass es zu Mängeln kommen könnte.

Reaktion auf schlechte Tests

Auslöser für den Einsatz der Detektive waren schlechte Bewertungen der Wiener Taxifahrer bei Tests des ADAC und des Wiener Tourismusverbands - mehr dazu in Detektive gegen unfreundliche Taxler.

131 Testfahrten hatte ein Meinungsforschungsinstitut im Auftrag des Wiener Tourismusverbands unternommen, ein Viertel der Fahrten wurde als mangelhaft bewertet. Als Verbesserungsvorschläge präsentierte der Tourismusverband ein einheitliches Erscheinungsbild der Taxis und Fahreruniformen - mehr dazu in Wien Tourismus für Taxleruniformen.

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