Hundebesitzer verstärkt im Visier

Eine Schwerpunktaktion zur Hundehaltung gibt es derzeit von der Wiener Polizei. Gemeinsam mit dem Veterinäramt wird zwei Wochen lang verstärkt kontrolliert, ob die rechtlichen Vorschriften wie Leinenpflicht eingehalten werden. Strafen bis zu 14.000 Euro sind möglich.

Kontrolliert wird, ob der Hund gechippt ist und ob er angeleint ist beziehungsweise einen Beisskorb trägt. Außerdem schauen die Polizeibeamten bei den sogenannten Kampfhunden auf den verpflichtenden Hundeführschein. Bisher besitzen diesen in Wien rund 4.300 Hundebesitzer.

Die Kontrollen werden vor allem an sogenannten Hotspots wie Wienerberg, Prater oder Donauinsel durchgeführt. „Das sind Orte, von denen bekannt ist, dass es immer wieder zu Konflikten kommt“, argumentierte Umweltstadträtin Ulli Sima (SPÖ).

Strafen bis zu 14.000 Euro möglich

Theoretisch sind bei Verstößen Strafen von bis zu 14.000 Euro möglich, sagte Peter Goldgruber, Leiter der Sicherheits- und Verkehrspolizeilichen Abteilung der Wiener Polizei. Wird Anzeige erstattet, kommt man aber normalerweise mit ein paar Hundert Euro davon. In vergleichsweise harmlosen Fälle werden lediglich Organstrafmandate verhängt.

Mit einer Pönale zwischen 200 und 300 Euro müssen jedenfalls jene Hundebesitzer rechnen, die ihren Liebling nicht mit einem elektronisch ablesbaren Chip versehen haben. „Das ist wesentlich teurer, als den Hund gleich chippen zu lassen“, rechnete Veterinäramtschef Walter Reisp vor. Letzteres komme nämlich je nach Rasse auf 60 bis 80 Euro.

Die Chippflicht gilt für jeden Hund in ganz Österreich. Maulkorb oder Leine ist hingegen nur dann ein Muss, wenn die Tiere an öffentlichen Orten Gassi geführt werden. In öffentlich zugänglichen Parks und auf gekennzeichneten Lagerwiesen müssen die Hunde jedenfalls an die Leine, ein Maulkorb ist etwa in Öffis, in Restaurants oder bei Veranstaltungen unumgänglich.

200 Anzeigen bei Aktion im Vorjahr

Bei der Schwerpunktaktion im Vorjahr hat die Polizei rund 460 mal ermahnt und rund 200 Anzeigen und Organmandate ausgestellt. Die meisten davon, weil die Hund frei herumgelaufen sind.

Hundetrainer mit Zertifikat

Hundehalter können sich jedenfalls künftig bei der Ausbildung ihrer Vierbeiner an eigens geprüfte Hundetrainer wenden. Spätestens ab Herbst sollen die ersten Hundetrainer das neue Gütesiegel erhalten - mehr dazu in Neues Gütesiegel für Hundetrainer-Ausbildung (wien.ORF.at; 2.4.2012)

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