Wiens City wird immer mondäner

Noch ist Wien nicht mit Paris, London oder Mailand vergleichbar, aber immer mehr mondäne Luxusmarken eröffnen Dependancen in der Innenstadt. Die Wirtschaftskammer Wien begrüßt den Trend und sieht keine Konkurrenz für ansässige normalpreisige Mode-Geschäfte.

Eine Luxusmarke nach der anderen eröffnet Filialen in der Wiener Innenstadt oder kündigt es an: Seit kurzem geöffnet ist der erste österreichische Shop der britischen Punk-Mode-Queen - mehr dazu in Wien freut sich über Westwood-Shop. Auch eine Elisabetta-Franchi-Boutique hat sich angesiedelt.

Die französische Designerin Sonia Rykiel und das italienische Label „Emporio Armani“ folgen demnächst. Noch heuer öffnet Rene Benkos Signa Holding ihr Luxusareal „Goldenes Quartier“, in dem sich ebenfalls zahlreiche exquisite Geschäfte niederlassen werden - mehr dazu in Benkos Luxusmeile eröffnet im Advent.

Vivienne Westwood-Shop

ORF

Westwood-Auslage in der Innenstadt

Ziel für Betuchte und Touristen

„Es gibt tatsächlich Bedarf, überhaupt keine Frage. Diese Marken werden ja von gewissen Leuten gesucht“, so Helmut Schramm, Vertreter des Modehandels in der Wiener Wirtschaftskammer. Auch zahlreiche Touristen würden das Angebot nutzen. Überhaupt profitiere der Modehandel davon, dass Luxusmarken nach Wien kommen, denn diese bekämen oft mediale Aufmerksamkeit.

„Wenn viel über Mode berichtet wird, dann ist das für alle Modemarken gut“, so Schramm weiter. Das Interesse an Mode werde gesteigert, die Kunden würden sensibilisiert und auch einkaufen gehen, und das nicht nur bei teuren Labels, sondern auch bei leistbaren.

Auch seien die Edelshops keine Konkurrenz für jene Geschäfte, die billige oder normalpreisige Kleidung anbieten, sie seien vielmehr Ziel für Betuchte und Touristen. „Diese Marken haben Anhänger, die würden zum Teil ins Ausland fahren, um sie zu kaufen. So bleiben sie da“, sagte Schramm.

Wien ist noch nicht Mailand, Paris oder London

Grundsätzlich habe sich im Modehandel eine Schere aufgetan. Der Luxusbereich gehe sehr gut, bis vor kurzem war dies auch im unteren Bereich der Fall. Aber die Diskonter hätten mit der Krise eher ein Problem, so Schramm. Eine mögliche Erklärung sei, dass die Konsumenten nun nicht mehr zehn billige T-Shirts kaufen würden, sondern eher zwei bis drei von besserer Qualität.

Schramm sieht Wien noch nicht mit Modemetropolen wie Mailand, Paris und London vergleichbar: „Noch ist es nicht soweit, dass man extra wegen der Mode nach Wien kommt. Aber wenn betuchte Touristen da sind, sind sie froh, die Marken zu bekommen und nutzen das Angebot.“ - mehr dazu in Juli-Rekord für Wien-Tourismus.

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