Hofer: „Könnte auch für Vassilakou eng werden“

Bei einem „Nein“ zur Fuzo in der Mariahilfer Straße könnte es für Verkehrsstadträtin Maria Vassilakou (Grüne) eng werden, sagt Politikberater Thomas Hofer. Die Abstimmung dürfe aus Grünen-Sicht nicht zur Wahl über ihre Person werden.

Es sei schwer für die Grünen, von der Befragung jetzt noch politisch zu profitieren, sagt Hofer. Die Strategie der Grünen, Fehler zuzugeben, sei richtig, so Hofer im Interview mit „Radio Wien“. „Es ist richtig, zu sagen: ‚Denkt an das Projekt und nicht an die Stadträtin‘.“ Denn die Abstimmung dürfe aus Sicht der Grünen nicht zu einer Abstimmung über die Person Vassilakou werden. „Ansonsten könnte es auch für sie auch persönlich eng werden in der Regierung und in der eigenen Partei.“

Hofer: Grüne brauchen eindeutiges Ergebnis

Andererseits könne sich Vassilakou bei einem für sie positiven Ergebnis nicht danach hinstellen und als Siegerin feiern lassen. „Das ist bei all dem, was da kommunikativ schief gelaufen ist, nicht mehr möglich.“

Außerdem müssten die Grünen auf ein eindeutiges Ergebnis hoffen, analysiert Hofer. „Wenn das 53 zu 47 ausgeht, kann sich niemand als Sieger fühlen, weil man sich ja anschauen muss, dass man sich die Bevölkerung zurechtgezimmert hat mit der Beschränkung auf den sechsten und siebenten Bezirk, was jetzt nicht das absolut grün-feindliche Territorium ist." Bei einem knappen Ausgang werde sich die Situation nicht beruhigen. „Die Gegner werden sich wieder formieren und Dinge bemängeln.“

Infosäule auf der Mariahilfer Straße

APA/Hochmuth

Seit Montag läuft die Befragung

Häupl als Sieger der Befragung?

Bürgermeister Michael Häupl könnte laut Hofer sogar als Sieger der Befragung hervorgehen. Er mischte sich lange nicht in das Thema ein, bevor er für seine bevorzugte Variante, eine echte Fußgängerzone mit Querungen und ohne Radfahrer, Stimmung machte.

„Michael Häupl ist ein alter Politfuchs. Das ist eine geschickte Positionierung für ihn, wenn sein später Ordnungsruf gehört wird und vielleicht auch noch in der Befragung sich durchsetzt, dann ist er da vielleicht sogar auf der Siegerseite.“ Und letztendlich sei es auch im Interesse Häupls, dass die rot-grüne Koalition fortgesetzt wird.

Allerdings habe die SPÖ in der Verkehrsthematik auch Schaden genommen. Auch für die SPÖ wird es nicht das große schillernde Vorzeigethema, das es sein hätte können, auch wenn sie bei der Parkraumbewirtschaftung und jetzt bei der Mariahilfer Straße etwas auf Distanz zum Koalitionspartner gegangen ist, sagt Hofer.

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