Mahü: Häupl bei Ablehnung „nicht vor Suizid“

Bürgermeister Michael Häupl (SPÖ) rechnet damit, dass die Anrainerbefragung zur Mariahilfer Straße mit einem knappen Ergebnis endet. Sollte das Votum keine Zustimmung zu den Plänen bringen, werde er trotzdem „nicht vor dem Suizid stehen.“

„Ja, wir sind für die Fußgängerzone Mariahilfer Straße“, umriss er einmal mehr die Position seiner Partei. Alle großen Wiener Einkaufsstraßen hätten davon profitiert, dass man sie zu einer Fuzo gemacht habe: „Sie sind heute großartige Flaniermeilen.“

„Es geht um eine Fußgängerzone“

Er sei weiters für Querungen und dagegen, dass Radfahrer die „Mahü“-Fußgängerzone benützen dürfen, erklärte er. Und er beteuerte: „Das Ergebnis werde ich akzeptieren, das wird dann auch so umgesetzt. So wie es die Leute wollen oder eben nicht wollen, so wird es passieren, ohne Herumrederei.“

Das Ergebnis sei schwer vorherzusagen. „Ich bin bloß Bürgermeister, kein Prophet. Aber ich glaube, dass es eine sehr knappe Geschichte wird“, so Häupl - der versicherte: „Ich werde auch nicht vor dem Suizid stehen, wenn es negativ ausgeht.“ Gleichzeitig würden im Falle einer Zustimmung nicht die Korken knallen: „Es ist eine völlig normale Entscheidung, es ist keine Wahl und auch nicht die Zukunftsentscheidung für die Stadt, es geht um eine Fußgängerzone.“

Keine Veränderung für Koalition

Auch die rot-grüne Koalition werde an der Frage nicht zerbrechen, zeigte er sich überzeugt. Ob er sich vorstellen könne, dass die Zusammenarbeit mit den Grünen schwieriger werden könnte? Häupl glaubt nicht: „Davon gehe ich nicht aus.“ Er rechne aber auch nicht damit, dass sie danach einfacher werde, fügte er hinzu.

Laut Häupl wäre es auch „absurd“, wenn Verkehrsstadträtin Maria Vassilakou (Grüne) nach einem negativen Ausgang der Befragung den Hut nehmen würde. Tatsächlich hat die Ressortchefin einen Rücktritt auch selbst zuletzt wiederholt ausgeschlossen. „Sie hat sich bemüht, alles auf einen Nenner zu bringen. Es war alles redlich, was sie gemacht hat“, beurteilte Häupl heute Vassilakous Vorgehen in Sachen „Mahü“.

Mehrere Gründe für schwierige Umgestaltung

Anderer Meinung ist Politikberater Thomas Hofer. Bei einem „Nein“ zur Fuzo in der Mariahilfer Straße könnte es für Vassilakou eng werden, sagt er. Die Strategie der Grünen, Fehler zuzugeben, sei aber richtig, so Hofer im Interview mit „Radio Wien“ - mehr dazu in Hofer: „Könnte auch für Vassilakou eng werden“.

Dass die Einkaufsmeile zum großen Thema geworden ist, hat laut Häupl mehrere Gründe. So sei sie etwa eines der ersten sichtbaren Projekte von Rot-Grün - und damit ein Anlass für Kritik der Gegner der Koalition. Zudem habe sich die Umsetzung schwieriger gestaltet als in vergleichbaren Fällen, da zwei Bezirke (Mariahilf und Neubau, Anm.) davon betroffen waren, deren Bezirksvorsteher zudem unterschiedlichen Parteien angehören (SPÖ und Grünen, Anm.).

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