Kleinkind stürzt aus viertem Stock

In Wien-Meidling ist Montagfrüh ein dreieinhalbjähriger Bub aus einem Fenster im vierten Stock gestürzt. Das Kind fiel zwölf Meter in die Tiefe und schlug auf einer Betonfläche auf. Laut Polizei ist das Kind außer Lebensgefahr.

Die Wiener Berufsrettung traf um 9.00 Uhr beim Leopoldine-Glöckel-Hof in der Steinbauergasse in Meidling ein, ein Nachbar hatte die Rettung gerufen. Nach dem Sturz aus zwölf Metern Höhe war der Bub bei Bewusstsein. „Ich habe einen dumpfen Aufprall gehört. Dann habe ich die Nachbarin schreien gehört. Ich habe vom Balkon keine Regung beim Kind gesehen. Dann bin ich hinuntergerannt, äußerlich war gar nichts zu erkennen, das Kind hat alle Gliedmaßen bewegen können“, sagte der Nachbar Simon Radil gegenüber der ORF-Sendung „heute mittag“.

„Er hat bei dem Sturz Kopfverletzungen und Brüche erlitten, war aber ansprechbar“, sagte Ronald Packert, Sprecher der Wiener Rettung. Das Kind wurde ins Donauspital gebracht. Laut Polizei ist der Bub zwar schwer verletzt, befindet sich aber nicht mehr in akuter Lebensgefahr. Er sei auch ansprechbar gewesen.

Fenster

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Das Kind stürzte aus dem offenen Fenster im vierten Stock

Einige Nachbarn wurden Zeugen des Sturzes und waren schockiert. „Das ist eine Katastrophe. Ich habe selbst drei Kinder. Wenn ich so etwas sehe, bin ich komplett kaputt. Darum sage ich meinen Kindern immer, nicht zum Fenster zu gehen“, meinte eine Nachbarin.

Mutter war in der Wohnung

Die Mutter war laut Polizei zum Unfallzeitpunkt in der Wohnung. Sie sagte, dass sie gerade geputzt und ein Fenster geöffnet habe. In einem kurzen Moment der Unaufmerksamkeit passierte der Unfall. Sie könnte jetzt wegen Vernachlässigung der Aufsichtspflicht angeklagt werden.

Erst vor einer Woche war ein achtjähriger Bub aus dem Fenster einer Wohnung in Margareten gestürzt. Der Bub zog sich schwere Kopfverletzungen zu und schwebt weiter in Lebensgefahr - mehr dazu in Bub nach Fenstersturz in Lebensgefahr.

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20 Fensterstürze pro Jahr in Österreich

In ganz Österreich ereignen sich nach Angaben des Kuratoriums für Verkehrssicherheit (KfV) jährlich rund 20 Fensterstürze von Kindern, zwei bis drei mit tödlichem Ausgang. Offene Fenster und Balkontüren sind für Kleinkinder eine potenzielle Gefahr. Der KfV empfiehlt zur Prävention Sperren, die bereits in den Fenstergriff integriert und mit einem Schlüssel zu öffnen sind, sowie den nachträglichen Einbau von Kindersicherungen bei Fenstern.

Heuer schon fünf Fensterstürze

In Wien stürzten heuer bereits fünf Kinder aus Fenstern. Neben dem aktuellen Fall und jenem der Vorwoche fiel am 8. April ein dreijähriger Bub beim Spielen in Floridsdorf aus dem 14. Stock. Die herbeigerufenen Rettungskräfte konnten nur noch den Tod feststellen - mehr dazu in Bub aus Fenster gestürzt: Viele Fragen offen.

Ein zehnjähriges Mädchens stürzte im Juni aus dem Fenster eines Heims in Simmering und erlitt dabei mehrere Brüche und lebensgefährliche Verletzungen. Ihre Mutter berichtete später bei einer Pressekonferenz, dass ihre Tochter wegen „Problemen im Heim“ gesprungen sei - mehr dazu in Fenstersturz: Mädchen selbst gesprungen.

Ein vier Jahre altes Mädchen stürzte am 24. Juni im Bezirk Landstraße aus einem Fenster im dritten Stock. Das Kind erlitt nach Angaben der Polizei beim Aufprall auf dem Betonboden lebensbedrohliche Verletzungen - mehr dazu in Vierjährige nach Fenstersturz im Koma.