Mobilitätskarte dürfte sich verzögern

Der Vertrieb der neuen Mobilitätskarte der Wiener Linien ab 1. März dürfte sich verzögern. Die Wiener Linien wollen sich nicht mehr auf den Termin festlegen. Zuvor hatte der Zentralbetriebsrat vor einer überhasteten Einführung gewarnt.

Bei der Geschäftsführung der Wiener Linien räumte man am Mittwoch ein, dass ein derart großes Projekt eine Herausforderung sei, „die nicht ganz trivial ist“. Man habe aber die Kapazitäten in der Kundenbetreuung bereits erweitert und werde weiter verstärken, sagte ein Sprecher zur APA.

Dass die Karte wie angekündigt mit 1. März über den Online-Shop in den Vertrieb gehen wird, darauf wollte man sich bei den Wiener Linien nicht mehr festlegen. „Im Vordergrund steht für uns, dass bei Einführung alle angekündigten Dienstleistungen verfügbar sind und dass das Produkt funktioniert“, so der Sprecher. Fraglich ist damit auch, ob der Plan, dass die „WienMobil-Karte“ ab Anfang April nutzbar ist, hält. Auch dazu wollte man sich vorerst nicht näher äußern. Nur soviel: Es werde „mit Hochdruck“ an der Sache gearbeitet.

WienMobil-Karte

Wiener Stadtwerke/Michele Pauty

„Überhastete Einführung unverantwortlich“

Michael Bauer, Zentralbetriebsrat der Wiener Linien, hatte zuvor vor einem verfrühten Einführungstermin gewarnt. Die Software für die neue Karte funktioniere nicht einwandfrei, der Kundendienst sei mit einem immensen Druck konfrontiert, so seine Kritik.

Es habe deswegen bereits gesundheitsbedingte Ausfälle gegeben, auch die Einführungen der „Jahreskarte Neu“ sei eine Herausforderung gewesen und nur durch hunderte Überstunden der Mitarbeiter im Kundendienstbereich möglich gewesen. Es wäre unverantwortlich, jetzt die Mobilitätskarte zum geplanten Termin einzuführen, so Bauer. Die personellen Ressourcen für die Einführung seien noch nicht geschaffen worden. Den Wiener Linien drohe durch eine überhastete Einführung ein Imageverlust, so Bauer.

Die neue „WienMobil-Karte“ wird 377 Euro kosten und soll eine Ergänzung zur Jahreskarte sein, die es weiterhin in der bisherigen Form geben wird. Die Mobilitätskarte verbindet die Jahreskarte der Wiener Linien mit einem verbilligten Kurzpark-Tarif für Wipark-Garagen und einer Entleihkarte für Citybikes. Die „WienMobil-Karte“ enthält auch eine Zahlungsfunktion für Taxis und E-Tankstellen und Citybikes - mehr dazu in Neue Jahreskarte mit Zahlungsfunktion (wien.ORF.at; 19.12.2014). In Zukunft sollen weitere Angebote dazukommen, etwa Kooperationen mit Car Sharing-Betreibern.

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