AUA start mit Diskonttarifen

Die AUA hat ebenso wie die deutsche Mutter Lufthansa die angekündigte Reform ihres Ticketpreissystems umgesetzt. Seit Dienstag sind die ersten Buchungen nach dem neuen Tarifkonzept für Österreich- und Europaflüge möglich.

Zur Wahl stehen bei der AUA neben dem Business Class Tarif künftig drei gestaffelte Economy Class Tarife: „Light“, „Classic“ und „Flex“. Die Ticketpreise unterscheiden sich vor allem beim Freigepäck, Sitzplatzreservierung sowie Umbuchung und Stornierungen.

Die Einstiegspreise - also die billigsten Tarife - sinken um zehn Euro auf 89 Euro (Hin- und Rückflug). Wer ein solches „Light“-Ticket bucht, darf aber nur ein Handgepäck mitnehmen. Im Vergleich zum bisherigen Preisniveau sparen lediglich Passagiere, die nur mit Handgepäck unterwegs sind. Wer auch künftig zusätzlich zum Handgepäck einen Koffer aufgeben will, muss entweder 15 Euro pro Flug Aufpreis zahlen oder gleich den „Classic“-Tarif wählen, der dann aber über dem bisherigen Ticketpreis liegt - mehr dazu in AUA führt Tarif ohne Gepäck ein.

Tickets für Langstreckenflüge nicht betroffen

Standardmäßig ist in allen Tarifen neben dem Flug ein Handgepäcksstück bis acht Kilo, ein Snack und Getränke an Bord, feste Sitzplatzvergabe beim Check-in sowie Prämien- und Statusmeilen erfasst. Gegen Aufpreis sind zusätzliche Leistungen buchbar, wie Sitzplätze mit mehr Beinfreiheit oder ein Upgrade in die Business Class. Tickets für Langstreckenflüge und AUA-„myHoliday“-Flüge bleiben von dem neuen Tarifkonzept unberührt. In Summe soll das neue Tarifsystem der AUA mehr Geld einspielen.

Für Flüge ab 1. Oktober

Die Vorhut bei dem neuen Preismodell innerhalb der Lufthansa-Gruppe machte vergangenes Jahr schon die belgische Brussels Airlines, die schweizerische Lufthansa-Tochter Swiss hat das neue Modell heuer im Juni eingeführt, jetzt wird es konzernweit implementiert - bei AUA und Lufthansa mit 1. Oktober.

Bei der Lufthansa-Billigtochter Germanwings gilt ein identisches Preismodell. Für den ganzen Lufthansa-Konzern ist das die größte Preisumstellung seit Jahrzehnten. Damit will die Gruppe den Billigfliegern Marktanteile abtrotzen.

Preise ändern sich oft mehrmals pro Tag

Flugpreise sind wegen der Vielzahl der Anbieter, der Verbindungen und der starken Preisschwankungen für die meisten Konsumenten ohnehin ein kaum durchschaubarer Dschungel. Die Gesellschaften überprüfen und ändern die Preise für die Verbindungen je nach Nachfrage teilweise mehrfach am Tag.

Die Lufthansa hat für die Plätze in ihren Maschinen nicht weniger als 26 interne Preisstufen, von denen der Kunde in der Regel nichts ahnt. Ziel des ausgeklügelten Systems aus Marktbeobachtung und Preisanpassung ist es, die Maschinen möglichst weit oberhalb von 80 Prozent auszulasten und für jeden Sitz den höchstmöglichen Preis zu erzielen.

Immer komplexere Preismodelle in der Kritik

Verbraucherschützer beklagen, dass mit den immer komplexeren Preismodellen die Vergleichbarkeit der Preise schwindet. Die vom europäischen Gerichtshof bestätigte Mindestanforderung lautet, dass schon zu Beginn des Buchungsprozesses der Endpreis einschließlich aller Steuern, Gebühren und Entgelte zu erkennen sein muss. Die deutsche Nummer zwei, Air Berlin, steht wegen im Jahr 2008 falsch ausgewiesener Ticketpreise gerade vor einer Verurteilung durch den Bundesgerichtshof. Air Berlin zufolge wurde die Preisanzeige im Internet bereits geändert.

Pilotenmangel: Zahlreiche Flüge gestrichen

Auf Kurz- und Europastrecken bei der AUA fallen derzeit Flüge wieder aus. Am Wochenende mussten 27 von 720 Flügen gestrichen werden. Weil sich auch für heute Montag weitere Engpässe abzeichnete, strich die Airline vorweg 14 von 364 geplanten Flügen - mehr dazu in AUA streicht weiter Flüge.

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