Schwedenplatz bald „Visitenkarte“?

Taubenkot, Schmutz und viel Beton: Seit Jahren sorgt der Zustand des Schwedenplatzes in der Innenstadt für Diskussionen. Nun soll der Platz neu gestaltet werden. Bezirksvorsteherin Ursula Stenzel (ÖVP) will ihn zur „Visitenkarte“ der Stadt machen.

Die grüne Planungsstadträtin Maria Vassilakou kündigte gleich nach ihrem Amtsantritt im Herbst 2010 an, das Projekt „Schwedenplatz“ in Angriff nehmen zu wollen. Geht es nach Bezirksvorsteherin Stenzel soll sich der Platz zur „Visitenkarte der Stadt“ entwickeln. Vertreter der Stadt, des Bezirks und der Wiener Linien werden deshalb bis Ende des Jahres ein Konzept erstellen, hieß es nun von Seiten der Stadt.

Immerhin ist der Schwedenplatz einer der wichtigsten Verkehrsknotenpunkte Wiens. Schiffspassagiere strömen über ihn in die Innenstadt, für Bustouristen finden sich Haltestellen und U-Bahnen, Straßenbahnen und Autobusse der Wiener Linien kreuzen sich hier. Auch Reisebusse machen am Schwedenplatz halt.

Schwedenplatz

Wien Museum

Der Schwedenplatz heute

Internationaler Wettbewerb angekündigt

Zunächst werden die Bedürfnisse der Anrainer, der Öffi-Benutzer und Touristen erhoben. Ab Juni sollen dann die Bürgerinnen und Bürger zu ihren Ideen befragt werden. Bis Ende des Jahres entwirft dann eine Arbeitsgruppe, bestehend aus Verkehrsplanern, Vertretern des Bezirks und Mitgliedern von Wien Tourismus und den Wiener Linien ein neues Konzept für den Platz. Nächstes Jahr soll es dann einen internationalen Wettbewerb für die architektonische Neugestaltung zwischen Schwedenplatz und Morzinplatz geben.

Schwedenplatz

APA/Harald Schneider

Schau zeigte Visionen für den Schwedenplatz

Zahlreiche Pläne für eine Neugestaltung des Schwedenplatzes gab es in der Vergangenheit viele, gescheitert sind sie bisher alle. Die Trialto-Brücke - ein Geflecht von mehreren ineinander greifenden Brücken, die die Innenstadt mit der Leopoldstadt verbinden - war eine davon. Zu sehen waren die Ideen im vergangenen Jahr in einer Ausstellung im Wien Museum zu sehen. Neben der visionären Trialto-Brücke zeigte die Schau auch bodenständigere Projekte wie die Erweiterung des Platzes vor der Ruprechtskirche.

Projekt "Trialto" (Ansicht vom Schwedenplatz), 2006

W. Michael Satke / Gregor Eichinger

Projekt „Trialto“ (Ansicht vom Schwedenplatz), 2006

Der Platz selbst kann bereits auf eine bewegte Geschichte zurückblicken. In der Römerzeit war der Hafen der Stadt dort. Die Nazis hatten dort das Gestapo-Hauptquartier eingerichtet. Und vor 130 Jahren hat man sogar einen Zentralbahnhof dorthin bauen wollen.

Historische Ansicht des Schwedenplatzes

Wien Museum

Historische Ansicht des Schwedenplatzes

Teile der Innenstadt werden neu gestaltet

In der Innenstadt wurde bereits die Umgestaltung mehrerer Bereiche beschlossen. In einer Befragung stimmten 77,3 Prozent der betroffenen Anrainer dafür, dass der Neue Markt autofrei wird und eine Tiefgarage bekommt. Die Pläne sehen weiters vor, dass der Albertinaplatz umgebaut sowie verkehrsberuhigt und die Seilergasse großteils zur Wohnstraße wird - mehr dazu in Umgestaltung des Neuen Markts fix (wien.ORF.at; 23.3.12).

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