Erdogan-Wahlwerbung an Wiener Schulen
Die Briefe gingen an zehn - teils ehemalige - Schülerinnen und Schüler einer neuen Mittelschule in der Donaustadt und ein Gymnasium in Floridsdorf, wie der Stadtschulrat gegenüber wien.ORF.at einen Bericht der „Kronen Zeitung“ bestätigt. Im Stadtschulrat will man nicht ausschließen, dass auch weitere Schulen Post bekommen haben. In den Briefen werden die türkischen Familien eindeutig aufgefordert, die AKP, die Partei von Präsident Recep Tayyip Erdogan, zu wählen.
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Briefe werden nicht ausgehändigt
Als Absender der von Erdogan unterzeichneten Wahlsendungen scheint laut Stadtschulrat die „AK Parti Genel Merkezi, Sögütözü Cad. No: 6 ANKARA“ auf - ob die Briefe tatsächlich von dort stammen, will man im Stadtschulrat nicht beurteilen. Jede Form der Wahlwerbung sei in Schulen allerdings jedenfalls abzulehnen - daher entschieden Stadtschulrat und Bildungsstadtrat Jürgen Czernohorszky (SPÖ) gemeinsam, dass die Briefe nicht an die Jugendlichen ausgehändigt werden.
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„Solche Briefe an SchülerInnen – überdies adressiert an eine Schuladresse – sind völlig inakzeptabel. Unsere Wiener Schulen sind kein Ort für einen türkischen Wahlkampf“, so Stadtschulratspräsident Heinrich Himmer und Czernohorszky in einem gemeinsamen Statement. Das Außenministerium sowie das Bildungsministerium wurden informiert. Zudem soll mit der türkischen Botschaft geklärt werden, ob die Briefe authentisch sind. Unklar ist noch, wie die Absender an die Adressen der Schulen und die Namen der Schülerinnen und Schüler gekommen sind.