Nach Prater-Unfall: Schärfere Kontrollen

Nachdem ein Mädchen im Prater aus dem Fahrgeschäft „Extasy“ geschleudert worden ist, wird jetzt über die Kontrollen vor der Fahrt diskutiert. Laut Betreiberin habe man diese eingehalten, sie sollen aber verschärft werden.

Der Unfall ist laut der Betreiberin von „Extasy“, Katja Kolnhofer, nicht zu verhindern gewesen. Das elfjährige Mädchen habe seinen Rucksack zwischen die Sitze des Fahrgeschäfts gelegt - dieser habe den Bügel blockiert, sodass er nicht weit genug einrastete und das Kind durchrutschen konnte - mehr dazu in Mädchen aus Prater-Fahrgeschäft geschleudert.

Vor jeder Fahrt wird laut Kolnhofer kontrolliert, ob sich alle an das Rucksackverbot im Fahrgeschäft halten. In diesem Fall sei das aber schwierig gewesen: „Es ist schwierig zu sehen, wenn der Rucksack zwischen den Sitzen unter dem Bügel ist und vielleicht auch noch die Hände darüber sind.“

Prater Extasy

ORF

Das Mädchen wurde aus dem Fahrgeschäft „Extasy“ geschleudert

„Jeder Sitz wird überwacht“

Jedenfalls sei der Bügel nicht aufgegangen, betonte Kolnhofer erneut. Das sei technisch gar nicht möglich: „Jeder Sitz hat sechs Sensoren und wird überwacht.“ Damit sehe der Kassier, ob der Bügel eingerastet ist. Vor jeder Fahrt gebe es auch eine „Einfahrrunde“, bei der noch einmal alle Sitze kontrolliert werden. Wenn das System einen Fehler erkennt, greift ein Not-Aus. „In jeder anderen Position hätten wir den Rucksack gesehen“, so Kolnhofer.

Auf die Gefahr loser Gegenstände weisen bereits jetzt Schilder an der Kassa hin. Man will nun aber noch mehr Hinweisschilder anbringen - außerdem habe man die Mindestgröße für Fahrgäste um zehn Zentimeter auf 1,50 Meter angehoben. Die Sicherheitsmaßnahmen sollen generell verschärft werden. Wie diese aussehen, soll noch am Freitag mit mit dem zuständigen Magistrat bei einem Lokalaugenschein geklärt werden. „Wir werden uns etwas überlegen“, so Kolnhofer.

Bereits 2010 tödlicher Unfall

Schon 2010 hat es bei dem Fahrgeschäft einen Unfall gegeben. Damals lief ein Mann alkoholisiert in das Fahrgeschäft, wurde von den Gondeln erfasst und tödlich verletzt. Diesen Hergang bestätigten damals auch Amtsarzt und die Polizei. Ein ehemaliger Mitarbeiter spricht nun allerdings von Sicherheitsmängeln. Das bestreitet Kolnhofer: „Damals ist sicherheitstechnisch alles von der Polizei überprüft worden, weder jetzt noch damals war ein Bügel das Problem.“