Brexit trifft in Wien vor allem Pharmabranche
Die Pharmabranche macht rund ein Fünftel ihrer Exportumsätze mit Großbritannien. Folgen gäbe es auch für den Wiener Tourismus. Immerhin ist Wien für die Briten das Top-Urlaubziel mit über 700.000 Nächtigungen pro Jahr. Durch Währungsschwankungen könnte Wien für die Briten als Urlaubsort deutlich teuerer und unatraktiver werden - mehr dazu in Wien erzielt wieder Nächtigungsrekord
Die Wirtschaftskammer relativiert aber die Angaben der deutschen Studie. Die Verflechtung Wiens mit dem Vereinigten Königreich ist im EU-Vergleich laut Wirtschaftskammer gering. Großbritannien steht an zwölfter Stelle der wichtigsten Handelspartner. 2017 ist ein Exportumsatz von 434 Millionen Euro erwirtschaftet worden.
APA/Georg Hochmuth
Unternehmen aus Großbritannien wandern zu
Der Brexit und die Diskussion darüber bringen aber auch positive Effekte, heißt es bei der Wiener Wirtschaftsagentur. Die Zahl der zugewanderten Unternehmen aus Großbritannien steigt demnach. Besonders beliebt ist Wien bei britischen Start-Up Unternehmen - mehr dazu in Rekord bei Betriebsansiedlungen und Brexit: Wien will Firmen anlocken.
Für ganz Österreich würde ein harter Brexit laut Studie einen Wohlstandsverlust von 724 Mio. Euro betragen. Statistisch gesehen würde jeder Österreicher 83 Euro verlieren. Das ist immerhin der elfthöchste Wert unter den EU-Staaten. Die größten Verluste pro Kopf - die Studienautoren sprechen von Einkommensverlusten - werden für Großbritannien (873 Euro), vor Irland (726 Euro) und Luxemburg (220 Euro) erwartet.
May bittet offiziell um Brexit-Verlängerung
Beim EU-Gipfel in Brüssel bittet die britische Regerungschefin offiziell um die Verlängerung des Austrittszeitpunktes für Großbritannien.
Links:
- Brexit-Aufschub bis 22. Mai möglich (news.ORF.at)
- Harter Brexit wird finanzieller Alptraum (news.ORF.at)