„Dialogformat“ für Wientalradweg kommt

Die Bezirksvorstehung von Mariahilf fordert bei der Gestaltung des Wientalradweges mehr Bürgerbeteiligung. Betroffene sollen im Planungsprozess eingebunden werden. Die Stadt reagiert und kündigt ein Dialogformat an.

„Die Beteiligungsmöglichkeit ist zumindest nicht ausreichend. Das sind einzelne Gespräche mit Interessensvertretungen wie der Wirtschaftskammer aber für uns als Bezirk ist das einfach zu wenig“, sagte Bezirksvorsteher Markus Rumelhart (SPÖ) gegenüber Radio Wien. Bei einer Sitzung der Bezirksvorstehung sprachen sich alle fünf Parteien dafür aus, dass Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou (Grüne) diejenigen anhören soll, die direkt vom neuen Radweg betroffen sind.

Radweg Wienzeile

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Für den Radweg werden laut Stadt auch 60 Parkplätze geopfert

Weil die Linke Wienzeile ein überregionaler Radweg ist, hat der Bezirk lediglich ein Anhörungsrecht, erklärte Rumelhart. Laut Rumelhart sind für die Betroffenen vor Ort noch viele Fragen offen, denn „Marktstandler und Gewerbetreibende sind noch gar nicht informiert und das fordern wir jetzt ein“. In Mariahilf sei die Beteiligung von Bürgerinnen und Bürgern bei größeren Projekten üblich.

Stadt kündigt Veranstaltungen an

Die Stadt reagierte auf die Forderungen aus dem Bezirk und kündigte „umfangreiche Maßnahmen zur Information und Einbindung der Bürger und Bürgerinnen und der Wirtschaftstreibenden“ an. So soll am Freitag, den 3.5., und am Samstag den 4.5., ein Dialogformat zum Projekt „Sicherer Radweg Linke Wienzeile“ stattfinden. Es soll dort auch die Möglichkeit geben, Feedback zu hinterlassen. Anrainer werden per Brief zum Dialogformat eingeladen.

Verkehrsstadträtin Maria Vassilakou kündigte zudem an, in den kommenden Wochen Wirtschaftstreibende und Institutionen entlang der Linken Wienzeile und am Naschmarkt zu besuchen. Sie freue sich, „das so wichtige Projekt in der Linken Wienzeile“ gemeinsam mit Bürgern, Bezirk und Wirtschaftstreibenden umzusetzen.

„Radweg“ wirklich große Herausforderung

Für Rumelhart ist der „Nutzungsdruck“ an der Linken Wienzeile schon sehr hoch: „Wir haben dort das Theater, Fußgänger, Ladetätigkeiten, einen Taxistandplatz, Schanigärten und vieles mehr“. Einen Radweg hier zu bauen sei „wirklich eine große Herausforderung. So ist die Situation noch nicht gut“.

Der Wientalradweg soll als Zweirichtungsradweg an der Linken Wienzeile - also auf der Seite von Mariahilf - geführt werden. Parken und Liefern soll dort nach wie vor möglich sein. Zwischen Getreidemarkt und Schleifmühlbrücke würde der Park- und Lieferbereich gebäudeseitig liegen, zwischen Schleifmühlbrücke und Kettenbrücke dann auf der Seite des Naschmarkts. Der Taxistandplatz vor dem Theater an der Wien soll ebenfalls erhalten bleiben.

Durch die Planung werden auch Parkplätze verloren gehen: „Das schmerzt natürlich auch. Da ist man uns im Wort mit einer Art der Kompensierung. Wie die genau ausschauen soll, ist uns noch nicht bekannt“, sagte Rumelhart. Laut Stadt werden 60 Parkplätze durch den Radweg ersetzt, die Opposition spricht dagegen von 77 Parkplätzen - mehr dazu in Wienzeilen-Radweg: Umstrittene Verlängerung.

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