Praterstern bekommt 2020 Polizeiinspektion

Der Wiener Praterstern bekommt eine neue Polizeiinspektion. Bis 2014 gab es am Verkehrsknotenpunkt bereits eine, diese wurde im Zuge des Bahnhofsumbaus in die Lassallestraße verlegt. Ende 2020 soll die neue eröffnen.

Die bestehende Bahnhofshalle soll mit einem Zubau verlängert werden, Baustart ist noch heuer. Fahrgästen können künftig witterungsgeschützt vom U1-Aufgang am Bahnhofsvorplatz in die Bahnhofshalle gelangen. Die Polizeiinspektion in der Halle wird 24 Stunden besetzt sein. „Wir haben täglich 150.000 Menschen am Praterstern“, sagte ÖBB-Chef Andreas Matthä, die neue Polizeiinspektion solle ihnen einen Mehrwert bieten und das subjektive Sicherheitsempfinden erhöhen.

Visualisierung der geplanten neuen Polizeiinspektion am Praterstern

ÖBB/ZKPT/Renderhouse/Mariia Vall

900 Quadratmeter soll der Zubau groß sein

63 Beamte am Praterstern

„Für unsere Fahrgäste soll der Aufenthalt am Bahnhof so angenehm wie möglich sein“, sagte Matthä. Die Bahn investiert acht Millionen Euro in den 900 Quadratmeter großen Zubau. Integriert wird auch der bestehende Abgang zur U1, der damit Teil der Bahnhofshalle wird. Die Polizei wird eine Fläche von rund 650 Quadratmeter des Zubaus mieten und 63 Polizistinnen und Polizisten dort einsetzen.

Dafür sollen die Beamten aus der bisherigen Polizeiinspektion Lassallestraße übersiedeln. Die dortige Inspektion soll „für andere Einheiten“ genützt werden, sagte Polizeipräsident Gerhard Pürstl.

Visualisierung der geplanten neuen Polizeiinspektion am Praterstern

ÖBB/ZKPT/Renderhouse/Mariia Vall

Ein Großteil des Zubaus wird von der Polizei gemietet

Positive Bilanz zu Waffenverbot

Eine positive Bilanz wurde bei der Pressekonferenz über das Waffenverbot am Praterstern gefällt. Laut dem Generalsekretär des Innenministeriums, Peter Goldgruber, seien „schon über 30 Waffen“ sichergestellt worden. Durch die Platzierung der Polizeiinspektion „mitten im Bahnhofsbereich“ können die Beamten „rasch und konsequent dafür sorgen, dass das Sicherheitsgefühl weiter gestärkt wird“, sagte Goldgruber.

Laut dem Polizeipräsidenten sind die Delikte seit Inkrafttreten der Waffenverbotszone von 700 auf 400 Ende April zurückgegangen. „Besonders erfreulich“ sei, dass Fälle von Körperverletzung von 60 auf 25 gesunken sind, sagte Pürstl.

Wiener Polizeipräsident Gerhard Pürstl, Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ), ÖBB-Chef Andreas Matthä, Stadträtin Ulli Sima (SPÖ) und Generalsekretär Peter Goldgruber

APA/Angelika Kreiner

Der Zubau wurde am Montag präsentiert

Alkoholverbot wird evaluiert

Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) betonte, dass „Sicherheit kein rechtes oder linkes Thema“ sei, sondern vielmehr „alle Menschen betrifft“. Beim Praterstern hätten bereits mehrere Maßnahmen gegriffen, unter anderem das seit 27. April 2018 geltende Alkoholverbot. Hier soll die Evaluierung der Erfahrungen „in den nächsten drei Wochen“ abgeschlossen werden.

Ludwig ist wichtig herauszufinden, „ob es einen Verdrängungseffekt gegeben hat“. Denn das Problem am Praterstern seien nicht „einzelne Menschen gewesen, die hier ihr Bier getrunken haben“, sondern Gewalttaten in Verbindung mit Alkohol „in einem größeren Ausmaß“. Von den Ergebnissen sind auch weitere mögliche Alkoholverbote in der Bundeshauptstadt abhängig.

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