Abwarten zu neuen Zonen

Fünf Bezirke sind von neuen Erlaubniszonen für Straßenprostitution betroffen. In drei Bereichen müssen dazu noch Verordnungsverfahren durchgeführt werden, die betroffenen Bezirke reagieren unterschiedlich.

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Bei den drei Gebieten handelt es sich um ein Teilstück am Neubaugürtel (auf Höhe der Nummer 30-38) in Neubau, den hinteren Bereich Bereich des Josef-Holaubek-Platzes in Richtung Nordbergbrücke (Alsergrund) sowie die Nebenfahrbahn des Sechshauser Gürtels gegenüber den Hausnummern 1 bis 11 in Rudolfsheim-Fünfhaus. Während bei diesen drei Bereichen noch Verordnungsverfahren durchgeführt werden müssen, sind in den Bereichen Auhof und Messe die gesetzlichen Bestimmungen schon erfüllt und damit die Straßenprostitution ab 1. November möglich.

Neubau: Anderer Bereich vorstellbar

Der Bezirksvorsteher von Neubau, Thomas Blimlinger (Grüne), zeigte sich gegenüber Radio Wien nicht sehr glücklich über die Pläne in seinem Bezirk. Im angedachten Bereich für Straßenprostitution am Neubaugürtel stehe ein Hotel, außerdem sei dort ein Spielplatz geplant. Für Blimlinger wäre ein Abschnitt im Bereich des Westbahnhofs eher vorstellbar.

In der Bezirksvorstehung Alsergrund hält man sich noch bedeckt, man habe noch keine offizielle Anfrage erhalten. Man wolle sich nicht grundsätzlich verschließen, heißt es, die Prostitution wäre am Alsergrund aber ein völliges Novum.

Die dritte, neu angedachte Zone ist der Sechshauser Gürtel bei der Sechshauser Straße in Rudolfsheim-Fünfhaus. Für Bezirksvorsteher Gerhard Zatlokal (SPÖ) ist durchaus vorstellbar, dass hier 15 Frauen ihre Dienste anbieten - dieser Bereich sei abseits des Wohngebiets, und wenn es auch in anderen Bezirken Erlaubniszonen gibt, wolle man sich hier durchaus solidarisch zeigen.

Gesetz als „erster Schritt“

Die zuständige Stadträtin Sandra Frauenberger (SPÖ) hat das neue Gesetz am Freitag neuerlich als „ersten Schritt“ bezeichnet und sieht einen „Versuch, die divergenten Interessen von AnrainerInnen, SexarbeiterInnen, Polizei und BordellbetreiberInnen unter einen legistischen Hut zu bringen“. Längerfristiges Ziel bleibe die Verlagerung der Straßenprostitution in den sicheren Indoor-Bereich. „Indoor arbeiten heißt sicher arbeiten“, so Frauenberger.

Die Stadträtin erhofft sich vom neuen Gesetz eine deutliche Entspannung in den belasteten Gebieten - „allerdings sind wir nicht so naiv zu glauben, dass am 1. November alle Probleme beseitigt sein werden“.

FPÖ-Gemeinderat Dietbert Kowarik erneuerte seine Kritik an dem Gesetz und lehnte vor allem die Erlaubniszone am Gürtel ab: „Die kolportierten Erlaubniszonen sind Gift für die Revitalisierung des Gürtels - offenbar will man diesen wieder zur Strizzizone umfunktionieren.“

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