Immobilien werden weiter teurer

Die Preissteigerungen bei Wiener Immobilien werden weitergehen, so die Experten von EHL Immobilien. Im Einzelhandel sei Wien sogar Europaspitze. So liegen die Geschäftsmieten auf dem Kohlmarkt bei bis zu 390 Euro/m2 pro Monat.

Der Wiener Büromarkt ist laut den Experten in Bewegung: Getrieben sein wird das von etlichen Großvermietungen wie dem mehr als 220 m hohen DC Tower an der Alten Donau in Wien-Kaisermühlen mit allein 86.000 m2, dem höchsten Büroturm Österreichs. Voriges Jahr stach Wien-Mitte mit 61.000 Quadratmetern hervor.

Trend: Hotels statt Büros

Die Büroneuflächenproduktion, die bereits seit 2008 sinkt, dürfte in Wien nach 170.000 Quadratmetern im Vorjahr weiter zurückgehen auf maximal 160.000 m2. An Vermietungsleistung werden 250.000 nach 240.000 Quadratmetern erwartet. Viele frühere Bürohäuser würden zu Luxushotels. Die Bürospitzenmieten sollten sich weiterhin bei 28 Euro/m2 und Monat bewegen und die Leerstandsrate bei knapp unter sieben Prozent, abgesehen von Berlin und Londons West End der niedrigste Wert europäischer Großstädte.

Spitzenmieten auf dem Kohlmarkt

Im Einzelhandelsbereich zählt Wien - dank des „Goldenen Quartiers“ rund um Kohlmarkt und Graben - mit Spitzenmieten von monatlich bis zu 390 Euro/m2 mittlerweile schon zu den zehn teuersten Standorten weltweit, hieß es. Laut einer aktuellen Umfrage unter den 100 expansivsten Einzelhandelsketten weltweit ist Österreich der am zweitstärksten nachgefragte Markt Europas und lässt damit sogar Städte wie Paris oder London hinter sich.

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APA/Georg Hochmuth

Gegend rund um den Kohlmarkt einer der teuersten Standorte

Für Toplagen erwartet EHL einen weiteren Mietenanstieg, während B- und vor allem C-Anlagen Rückschläge hinnehmen müssten.

Prognose: Hohes Niveau wird bleiben

Der Wiener Wohnungsmarkt wird laut den Experten sein hohes Niveau problemlos halten, hieß es. 2013 sollten sich sowohl die Preise für Eigentumswohnungen als auch die Mieten weiter stabil nach oben entwickeln, wenngleich für Mieten weniger stark als für Kaufpreise.

Der Zinshausmarkt, der 2012 trotz magerem Angebot um 15 Prozent auf 1,45 Mrd. Euro zulegte, wird auch im neuen Jahr vom Wohnungsmarkt angekurbelt, der den größten Preistreiber für den Zinshaussektor darstellt.

Insgesamt sei der Wiener Mietsektor aber stark reglementiert: Zwar seien drei Viertel des Wohnraums in Wien Mietobjekte, doch entfalle die Hälfte davon auf gemeinnützige Bauträger oder die Gemeinde Wien. Der Wohnungsneubau in Wien hinkt laut EHL mit 5.000 bis 6.000 neuen Einheiten im Jahr dem Bedarf hinterher, der mit 9.000 bis 10.000 jährlich beziffert wird.

Preisanstieg von 30 Prozent

Preisanstiege von 11,7 Prozent bei Eigentumswohnungen und 9,8 Prozent bei Mietwohnungen gab es im Vorjahr in Wien gegeben. In den vergangenen fünf Jahren ist der Mietpreis in Wien um 30,3 Prozent gestiegen, 2007 kostete der Quadratmeter durchschnittlich noch 11,09 Euro pro Monat - mehr dazu in Wohnungspreise in Wien steigen.

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