Waggonbrand: ÖBB verstärken Rundgänge

Viele offene Fragen gibt es weiterhin nach dem Brand eines Waggons auf dem früheren Frachtenbahnhof in Floridsdorf, bei dem zwei Menschen ums Leben gekommen sind. Eines der Opfer wurde inzwischen identifiziert. Die ÖBB wollen das Gelände künftig öfter kontrollieren.

Die Sicherheitsleute der ÖBB würden in Zukunft öfter Rundgänge auf dem ehemaligen Frachtenbahnhof durchführen, damit es solche Vorfälle in Zukunft nicht mehr gebe, sagte ÖBB-Sprecher Michael Braun im Interview mit Radio Wien.

Die Bezirksliste „Wir für Floridsdorf“ hatte den Vorwurf erhoben, die ÖBB würden den ehemaligen Frachtenbahnhof als Mülldeponie benutzen. Es würden dort „alte, zum Teil nicht völlig geleerte Ölfässer“ lagern und es bestehe „akute Brandgefahr“, weil sich in den alten Waggons am Abend und in der Nacht Menschen aufhalten würden. Dazu Braun: „Aus unserer Sicht ist die Sache, so dramatisch sie war, relativ klar. Das ist ein Betriebsgelände. Alle Eisenbahnanlagen sind Betriebsgelände, und da herrscht ein grundsätzliches ‚Betreten verboten‘.“

Löschversuche blieben ohne Erfolg

Drei Obdachlose - zwei Männer und eine Frau - wollten die Nacht auf Samstag in einem alten Güterwaggon verbringen. Sie dürften versucht haben, den Waggon mit einem offenen Feuer zu heizen. Der Waggon fing Feuer und stand im Vollbrand, als Beamte einer Funkstreife kurz vor 22.00 Uhr eintrafen.

Ein brennender Mann wälzte sich vor dem Waggon auf dem Boden, eine Frau stand im Waggon in Flammen, berichtet Polizeisprecher Thomas Keiblinger. Die Polizisten versuchten die beiden Personen mit Handfeuerlöschern und Decken zu retten - vergeblich, beide starben noch am Unfallort - mehr dazu in Offene Fragen nach Brand in Waggon.

Frau als 43-jährige Polin identifiziert

Die Frau konnte mittlerweile als eine 43-jährige Obdachlose aus Polen identifiziert werden. Die Identität des männlichen Opfers bleibt unterdessen weiter unbekannt. Der dritte Obdachlose, ein 43-jähriger Mann, konnte rechtzeitig aus dem Waggon flüchten. Er erlitt aber Verbrennungen am ganzen Körper und musste in künstlichen Tiefschlaf versetzt werden. Lebensgefahr bestand laut Keiblinger nicht. Mittlerweile wurde er auf die Normalstation verlegt, hieß es am Montag aus dem AKH.

Warum es am Wochenende in dem abgestellten Waggon zu dem Brand gekommen ist, konnte laut Polizei bislang nicht eindeutig geklärt werden.