Geflügelte Winterurlauber stürmen Wien

Jahr für Jahr überwintern bis zu 200.000 Besucher aus Polen, Weißrussland und Russland in Wien: die Saatkrähen. Es sind Tiere, die oft als Plage empfunden werden, aber mit dem Menschen sogar etwas gemeinsam haben.

Freilich nicht auf den ersten Blick entpuppt sich diese Gemeinsamkeit. Dazu braucht es schon genaueres Hinsehen, etwa durch Wissenschaftler am Institut für vergleichende Verhaltensforschung an der Vetmeduni Wien. Laut Hans Christoph Winkler besitzen Saatkrähen die Fähigkeit, sich in andere Artgenossen hineinzuversetzen. Eine Eigenschaft, die sie unter anderen Vögeln besonders schlau macht: „Die Saatkrähen gehören zu den Vögeln mit den größten Gehirnen, und wenn man die Linie weiterzieht, kommt man schon in die Nähe von Affen.“

Ein Schwarm Saatkrähen

dpa/iby Timm Schamberger

Schwarm Saatkrähen

Große Kolonien

Doch nicht nur das Hineinversetzen, auch der Wunsch nach Gesellschaft verbindet den Menschen und die Saatkrähe. Sie schläft und lebt nämlich sozial und brütet in Kolonien, die oft mehrere Bäume bevölkern. Schnell werden sie da als Plage empfunden - mehr dazu in Saatkrähen verwüsten Friedhöfe.

Ansonsten findet man Saatkrähen aber eher in offenen und flachen Gegenden, von denen es rund um Wien einige gibt. Zunächst halten sich die Vögel überwiegend an der Peripherie auf, doch im Laufe des Winters kommen die Saatkrähen immer näher Richtung Wiener Zentrum. Sobald es bei uns wieder wärmer wird, fliegen sie allerdings wieder zurück in den Osten.

Die Schlafplätze der Krähen befinden sich etwa in den Steinhofgründen am Wilhelminenberg, im Prater oder in der Lobau - mehr dazu in 200.000 Krähen überwintern in Wien.

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