Eschensterben: BOKU sucht nach Lösung
Das Falsche Weiße Stängelbecherchen führt innerhalb von wenigen Jahren zum Absterben von Ästen, Kronenteilen und schließlich des ganzen Baumes. Das macht nun auch den Wiener Eschen zu schaffen, erklärt Hannes Lutterschmid von der Wiener Forstverwaltung: „Das Problem ist europaweit ein massives und mittlerweile auch in Wien angekommen.“ In Wien stehen Eschen beispielsweise im Augebiet entlang der Donau, im Wienerwald - vor allem bei Bächen - oder bei den Wanderwegen nahe der Höhenstraße.

ORF
Der Pilz macht nun auch den Wiener Eschen zu schaffen
Betroffene Bäume müssen geschlägert werden
Gefährlich ist dabei nicht nur der Pilz selbst. Geschwächte Bäume sind auch anfälliger für andere Parasiten wie beispielsweise den Borkenkäfer. Überleben die Eschen den Pilzbefall, würden diese häufig zum endgültigen Absterben des Baumes führen, schilderte der Experte. Betroffene Bäume müssen geschlägert werden, selbst im Nationalpark.
Problematisch ist auch, dass es derzeit noch kein wirksames Mittel gegen das Falsche Weiße Stängelbecherchen gibt. Chemie hilft nicht, deshalb hat das Bundesforschungszentrum für Wald (BFW) gemeinsam mit der BOKU ein vierjähriges Projekt gestartet, um resistente Eschen in ganz Österreich aufzuspüren und zu erfassen. Hochresistente Eschen sollen dann ganz bewusst gezüchtet und vermehrt werden, um dem Pilz etwas entgegensetzen zu können.

ORF
Betroffene Bäume müssen geschlägert werden
Verpflichtung zur Kontrolle
Damit die Eschen nicht zur Gefahr für Fußgänger werden, wird regelmäßig kontrolliert. In Niederösterreich wurden bereits Teile des Waldes für Fußgänger gesperrt, denn befallene Eschen können lebensgefährlich werden. Oft fallen die Bäume nämlich sehr schnell und geräuschlos, da sie nicht mehr belaubt sind - mehr dazu in Eschensterben: Lebensgefahr für Spaziergänger.
Deshalb sind die jeweiligen Grundeigentümer verpflichtet, die Eschen regelmäßig zu kontrollieren. Das kann auch Privatpersonen treffen, bei öffentlichem Grund ist jedoch das Forstamt zuständig. „Wir kontrollieren zumindest einmal im Jahr. Wenn es auffällig wird, dass große Schädigungen vorliegen, muss man öfters kontrollieren“, so Lutterschmid. So geschehen etwa nach dem heftigen Föhnsturm Ende Dezember - mehr dazu in Sturmböen: Eistraum einen Tag gesperrt.
Experten geben „Hilfe zur Selbsthilfe“
Der Pilz tritt nicht nur in Wien auf, sondern schon seit Jahren auch österreichweit. Experten haben ein großangelegtes Rettungsprogramm gestartet. Frei von Chemie oder sonstigen künstlichen Mitteln lautet das Motto: Hilfe zur Selbsthilfe - mehr dazu in Esche angezählt (news.ORF.at).
Links:
- Die Stadt ist „Hardcore für einen Baum“ (wien.ORF.at)
- Baumsterben: Umweltschützer schlagen Alarm (wien.ORF.at)
- Forschungsprojekt an der BOKU