Mistplatz-Streichung: Kritik von MA 48

Die nun doch wieder geänderte Flächenwidmung auf dem Nordbahnhof-Areal sorgt für Kritik bei der MA 48. Denn der geplante Mistplatz wurde nach Bürgerprotesten gestrichen. Der alte Mistplatz in der Nähe ist laut MA 48 aber zu klein.

Aus Sicht der Abfallentsorgung sei es „schade“, dass man den geplanten Mistplatz nun doch nicht auf dem Areal des ehemaligen Nordbahnhofs baut. „Man braucht einen Platz für Müllentsorgung“, so eine MA-48-Sprecherin gegenüber wien.ORF.at. Einen alternativen Standort gebe es in der näheren Umgebung aber nicht.

Derzeit habe man noch den alten Mistplatz-Standort in der Dresdner Straße, nur rund hundert Meter Luftlinie vom geplanten neuen Standort entfernt. Dieser sei aber zu klein, und ihn adäquat auszubauen nicht möglich, so die Sprecherin. Weiters gebe es bei der Ein- und Ausfahrt eine problematische Verkehrslage - ein Problem, das seitens des Bezirks bestätigt wird. Bei einer Übersiedlung auf das Nordbahnhof-Areal wären hier Wohnungen entstanden.

Ursprünglich Wohnungen und Grünraum geplant

300 geförderte Wohnungen und Grünraum waren auch auf den früheren Nordbahnhof-Gründen laut dem ursprünglichen Projektplan für die Bebauung vorgesehen. Doch dann sollten auf 13.000 Quadratmeter statt der Wohnungen ein neuer Mistplatz der MA 48 entstehen und ein vergrößertes Umspannwerk. Bei der Bürgerinitiative „Lebenswerter Nordbahnhof“ sah man sich von der Politik übergangen und protestierte - mehr dazu in Mistplatz statt Wohnungen am Nordbahnhof.

„Flächenwidmungsplan ohne neuen Mistplatz“

Am Mittwoch ist in der Causa zumindest vorerst Entwarnung gegeben worden. Der Mistplatz kommt nicht, bestätigt das Büro von Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou (Grüne) einen Bericht des „Falter“: „Der Flächenwidmungsplan für das Nordbahnhof-Gelände wird keinen neuen Mistplatz ausweisen. Es gibt eine klare Stellungnahme des Bezirkes im Rahmen der öffentlichen Auflage, ein solches Projekt an diesem Standort nicht umzusetzen, und es gibt einen klaren Willen der Bürgerinnen und Bürger vor Ort.“

Die Argumente, wonach es zu einem Verlust von notwendigen Wohnungen für die Stadt und auch von Freiraum für die zukünftigen Bewohner und Bewohnerinnen kommt, seien nachvollziehbar. „Die Stadtplanung wird daher einen Flächenwidmungsplan ohne neuen Mistplatz vorlegen“, hieß es weiter - mehr dazu in Doch kein Mistplatz auf Nordbahnhof.

Auch SPÖ kritisiert Mistplatz-Aus

Kritik am Aus für den Mistplatz kommt nicht nur von der MA 48, sondern auch vom Koalitionspartner SPÖ. Dort vermutete Planungssprecher Gerhard Kubik hinter der Entscheidung „billige Punkte im Wahlkampf auf Kosten der Entsorgungssicherheit“.

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