Hitze: Stromverbrauch steigt deutlich

Anhaltende Tagestemperaturen von über 30 Grad und nur wenig Abkühlung in der Nacht führen dazu, dass der Stromverbrauch in Wien steigt. Der Wasserverbrauch bewegt sich dagegen im normalen Bereich.

Die Klimaanlagen laufen heiß: Im Großraum Wien werden derzeit täglich über 33.000 Megawattstunden an Strom verbraucht. An Tagen mit Temperaturen über 32 Grad wird damit so viel Strom mehr verbraucht, wie circa 800 Haushalte in einem Jahr nutzen. Darüber hinaus verzeichnet Wien Tropennächte. Der Tiefstwert in der Innenstadt lag in der Nacht auf Mittwoch bei 24,2 Grad.

Klimatisierung durch Fernkälte

Die Klimatisierung ist vor allem für Bürogebäude und große öffentliche Gebäude wie Krankenhäuser relevant. Hier wird Fernkälte immer stärker zum Thema. Der Markt mit Fernkälte hat sich seit 2009 beinahe versechsfacht. Erzeugt wird Fernkälte durch Absorptionskältemaschinen. Sie nutzen Abwärme aus der Industrie oder auch der Müllverbrennung. Über isolierte Rohre wird sechs Grad kaltes Wasser zentral zu den Kunden geliefert - mehr dazu in Fernkälte will Versorgung ausbauen.

Maschinen Fernkälte Schottenring

Wien Energie/Hofer

Fernkälte wird immer beliebter

Wasserverbrauch bleibt stabil

Keinen Anstieg im Verbrauch verzeichnen dagegen die Wasserwerke. Der höhere Verbrauch werde durch die vielen Urlauber, die sich derzeit nicht in der Stadt befänden, ausgeglichen, heißt es von Wiener Wasser.

Ausreichend zu trinken ist bei den momentanen Außentemperaturen jedenfalls ein Muss. Die Stadt Wien verzeichnet 980 Trinkbrunnen, die die durstigen Wiener gratis mit frischem Wasser versorgen. Bei Großereignissen oder in stark frequentierten Gebieten kommen mobile Trinkbrunnen zum Einsatz. Sie können an Hydranten angeschlossen werden.

Lage in Spitälern noch entspannt

2010 hat die Stadt einen eigenen Hitzewarndienst eingerichtet. Um die Krankenhäuser, Ärzte und Pflegeeinrichtungen für Hitzeperioden zu rüsten, wurde zudem ein spezieller Leitfaden erstellt. Bisher halten sich die Hitzenotfälle jedoch in Grenzen. Bis Mittwoch wurden in allen Spitälern des KAV - samt AKH - erst 13 Patienten wegen Dehydrierung behandelt.

Wer aufgrund der Hitze unter gesundheitlichen Problemen leidet, kann sich an die telefonische Gesundheitsberatung wenden. Sie ist 24 Stunden lang, an 365 Tagen im Jahr unter der Telefonnummer 1450 erreichbar. Die telefonische Gesundheitsberatung leitet die Anrufer an jene Stelle im Gesundheitssystem weiter, wo ihnen am besten geholfen werden kann. Bei akuten Notfällen ist sie direkt mit der Berufsrettung und dem Ärztefunkdienst verbunden - mehr dazu in Hitze: Viele Anfragen bei Gesundheitsberatung.

Links: