Neun Bewerbungen für Grünen-Spitze

David Ellensohn, Peter Kraus und Birgit Hebein sowie sechs andere Kandidaten bewerben sich bei den Wiener Grünen um die Nachfolge von Maria Vassilakou. Die Bewerbungsfrist ging um Mitternacht zu Ende.

Prominente Namen sind unter den sechs bisher unbekannten Bewerbern und Bewerberinnen nicht zu finden: Marihan Abensperg-Traun, Harald Frassine, Bernhard Redl, Ruth Trefny, Jovan Stoikovic und Benjamin Kaan. Bis auf Kaan, er ist grüner Bezirksrat in Meidling, haben diese Einzelkämpfer keine direkte Verbindung zu den Wiener Grünen. Bewerber gab es insgesamt 14, einige mussten aber aussortiert werden, „da sie die formalen Kriterien nicht erfüllt haben“, hieß es.

Jetzt geht es um Unterstützungserklärungen

Nun müssen die neun Anwärter auf den ersten Listenplatz Unterstützungserklärungen sammeln. Denn um auf dem grünen Wahlzettel zu stehen, brauchen Bewerber jedenfalls die Zustimmung von 100 Personen, wobei 50 davon von Parteimitgliedern kommen müssen. Wer schon mehr als zwei Perioden in ununterbrochener Reihenfolge ein Mandat im Gemeinderat und Landtag innehat, benötigt 200 Unterstützungserklärungen, 100 davon von Parteimitgliedern. Zeit ist bis 2. Oktober.

Um seinen Lieblingskandidaten unterstützen zu können, muss man sich online registrieren. Das haben laut stellvertretender Landessprecherin Maxie Klein bisher 1.020 Menschen getan. Anschließend wird es Hearings geben. Die Abstimmung erfolgt brieflich im November.

Foto und Kurzporträt der aussichtsreichsten Bewerber

Grafik: APA/ORF.at; Quelle: APA

Gute Chancen für „Politprofis“

Ellensohn, Kraus und Hebein gelten als jene Kandidaten mit realen Chancen, die Regierungspartei in die 2020 anstehende Wiener Gemeinderatswahl zu führen. Sie hatten ihre Bewerbungen auch schon vor Ablauf der Frist bekanntgegeben - mehr dazu in Ellensohn kandidiert für grüne Spitze und Kandidatur und Rücktritt bei Grünen. Hebein hatte angekündigt, sie wolle bei den Grünen wieder „Begeisterung“ auslösen - mehr dazu in Grüne: Birgit Hebein kandidiert.

Parteispitze, Vizebürgermeister und Stadtrat

Das Prozedere für die Spitzenwahl ist neu und ersetzt die Wahl einer Nummer eins bei der Landesversammlung. Formal entscheiden die Grünen nur über den ersten Listenplatz. Tatsächlich geht es aber auch um die Nachfolge als Vizebürgermeisterin sowie Verkehrs- und Planungsstadträtin. Vassilakou, die 2005 erstmals Spitzenkandidatin war, hatte am Sonntag angekündigt, nicht mehr anzutreten und sich spätestens Mitte 2019 aus der Kommunalpolitik zurückziehen zu wollen - mehr dazu in Vassilakou tritt nicht mehr an.

red, wien.ORF.at/APA

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